zuletzt aktualisiert:
9/2/2023
6 min
Julian

Ausflugsziele mit dem Camper auf der Lüneburger Heide

Man muss nicht immer aus dem Land! Besonders im Spätsommer ist die Lüneburger Heide eines der schönsten Ziele im ganzen Land. Und sie hat auch sonst viel zu bieten!

Die Lüneburger Heide ist ein zwischen den Städten Hannover, Hamburg und Bremen gelegenes Gebiet, das zum Bundesland Niedersachsen gehört. Das hervorstechendste Merkmal dieser für Norddeutschland typisch flachen Landschaft ist mit Sicherheit die Pflanze, der sie ihren Namen verdankt. Denn große Teile ihres kargen, sandigen Bodens sind von Heidekraut bedeckt, das mit seiner matt dunkelgrünen Farbe und seinem niedrigen Wuchs die meiste Zeit des Jahres für Viele vielleicht ein wenig langweilig wirkt. Aber sobald um August und Anfang September der Spätsommer kommt und das Heidekraut in voller Blüte steht, leuchtet die ganze Lüneburger Heide in verschiedenen Schattierungen von rosa über pink bis zu einem kräftigen violett. Deshalb ist die beste Reisezeit für die Lüneburger Heide eben dieser Spätsommer, etwa zwischen dem 8.8. und dem 9.9., wenn die Heide blüht. Ein traumhaftes Ziel für romantisches Camping!

Außerdem wird die Lüneburger Heide, die bereits 1922 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, der daraus folgenden Aufgabe bis heute gut gerecht, denn sie ist Lebensraum einiger bedrohter Tierarten, wie der Zauneidechse, der Schlingnatter sowie verschiedener Amphibien- und Libellenarten. Darüber hinaus kann man hier mit etwas Glück vielleicht eine Heidelerche, ein Birkhuhn, einen Raubwürger oder einen Fischotter in seiner natürlichen Umgebung sehen. Möglich wird dies durch die zwar auf den ersten Blick recht karge, aber bei genauerem Hinsehen  doch sehr reizvolle Landschaft. Denn diese bietet neben dem allgegenwärtigen Heidekraut auch zahlreiche Bächlein und Mooren auch einige Wäldchen, die vorwiegend aus Erlen und Eschen bestehen. Im Gegensatz zu den seltenen, teilweise sogar vom Aussterben bedrohten Wildtieren, die man nur mit Glück zu Gesicht bekommt, begegnen einem in der Lüneburger Heide aber öfters Schafherden, meist mit Tieren der hier gängigen Rasse der Heidschnucken.

Wie ihr seht, ist die Lüneburger Heide ein toller Urlaubsort für Naturfreunde und das nicht nur zur Zeit der berühmten Heideblüte. Denn Wandern und/oder Rad fahren ist schließlich zu jeder Jahreszeit erholsam. Außerdem haben auch die im Herbst bunt werdenden Blätter der in der Heide vorherrschenden Erlen- und Eschen sowie die im Winter mit Raureif überzogenen Heidekrautbüsche einen ganz besonderen Reiz.

Aber auch wenn ihr eher der Typ Städteurlauber seid oder neben der ganzen Natur zur Abwechslung auch einmal Stadtluft schnuppern wollt, hat die Lüneburger Heide einiges zu bieten. Da wäre natürlich zuerst die am Rand derselben gelegene Kreisstadt Lüneburg zu nennen, die mit ihren rund 78.000 Einwohnern (Stand Ende 2021) gar nicht so klein ist und in der es sogar eine Universität gibt. Sehenswert sind dort u a die mittelalterliche Altstadt, einschließlich des von gotischen Backstein-Giebelhäusern umkreisten Platzes Am Sande, das Deutsche Salzmuseum sowie der Lüneburger Kalkberg, ein um einen Salzstock herum gelegenes Naturschutzgebiet.

Ungefähr gleich viele Einwohner wie Lüneburg hat die südlich der Heide gelegene Kreisstadt Celle. Auch diese verfügt über eine pittoreske Altstadt mit mehr als 400 Fachwerkhäusern, außerdem über ein Schloss, das teils in der Renaissance und teils im Barocks erbaut wurde. Neben dem 1674 gegründeten Schlosstheater, das als das älteste noch bespielbare Theater Deutschlands gilt, können kulturell Interessierte in Celle auch das am Rand der Altstadt gelegene Kleinkunsttheater „Kunst & Bühne“ oder das „Bunte Haus“, ein Kulturzentrum, besuchen. Und wenn ihr Jugendliche dabei habt, könnt ihr diese vielleicht auch an der CD-Kaserne, einem Kulturzentrum für Jugendliche, absetzen.

Wer noch mehr Stadt braucht, sollte über einen Besuch in Hamburg nachdenken, denn das ist die wahre Großstadt aus dem Dreieck Hannover - Bremen – Hamburg, die der Lüneburger Heide am nächsten liegt (die Entfernung von Lüneburg nach Hamburg beträgt rund 57 km). Weitere Vorschläge für Unternehmungen in der Lüneburger Heide wären:

  • Ein Ausflug zum im Herzen des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide gelegenen Wilseder Berg. Von dieser mit 169 Metern höchsten Erhebung der norddeutschen Tiefebene hat man einen fantastischen Blick über die Heide und bei gutem Wetter sogar bis nach Hamburg. Da der Ort Wilsede in direkter Nachbarschaft zum gleichnamigen Berg im autofreien Teil der Heide liegt, ist es allerdings eine gute Idee, Ort und Berg zu Fuß, mit dem Rad oder – was besonders reizvoll sein kann – mit einer der in der Heide beliebten Pferdekutschen anzusteuern.
  • Nur einen Kilometer von Wilsede entfernt liegt der Totengrund, ein wunderschönes Tal, das vielleicht nicht auf jeder Touristenhighlight-Liste steht, aber ein visuelles Erlebnis bietet, mit dem nicht viel mithalten kann. Wir empfehlen es auf jeden Fall!
  • Auch das 8000 Jahre alte, sagenumwobene Pietzmoor bei Schneverdingen, das man auf einem 5 km langen Rundweg umwandern kann, ist einen Besuch wert
  • Das ebenfalls bei Schneverdingen gelegene Landschaftsschutzgebiet Höpen mit seinem Heidegarten. Letzterer empfiehlt sich vor allem für Urlauber, die nicht zur Zeit der Heideblüte hier sind, denn im Heidegarten wachsen rund 180 verschiedene Heidekrautarten und von denen blüht immer mindestens eine. Sehenswert ist auch der tägliche Aus- und Eintrieb der Höpener Heidschnuckenherde aus dem bzw. zurück in den Stall.

Die schönsten Ausflugsziele für Tierfreunde auf der Lüneburger Heide

Wenn ihr genug gewandert, auch genug durch schöne Städte geschlendert seid und euren Kids eine Freude machen wollt, wie wäre es dann mit einem der „tierischen“ Ausflugsziele in der Lüneburger Heide? Man muss ja nicht nur wilden Tieren auf der Camperreise begegnen!

Der Serengeti-Park Hodenhagen

Der am Südrand der Lüneburger Heide gelegene Serengeti-Park ist nicht nur ein Wildpark, in dem man – bequem und sicher vom Auto aus - rund 1500 freilaufende Wildtiere in einer ihrer Heimat angenäherten Umgebung beobachten kann, sondern auch ein Freizeitpark mit vielen Fahrgeschäften und einem großen Showprogramm.

Der Serengeti-Park hat von Ende März bis Anfang November täglich geöffnet.

Der Preis für ein Tagesticket beträgt:

  • 45,50 für Erwachsene und
  • 35,50 für Kinder von 3 bis 12 Jahren

(Stand Anfang 2023)

Interessant für Leute, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind:

In der Masai Mara Anlage, gleich bei den Giraffen, Spießböcken, Meerkatzen und vielen weiteren Tieren, gibt es Wohnmobilstellplätze mit Strom- und Wasseranschluss, Möglichkeiten zur Abwasserentsorgung sowie nahegelegene Sanitäranlagen. Die Stellplätze kosten 29,50 € pro Übernachtung (Stand Anfang 2023) und können in Kombination mit dem Lösen von mindestens einem Tagesticket gebucht werden. Im Gegenzug gibt es bei längerem Aufenthalt auf dem hauseigenen Stellplatz Rabatt auf den Eintritt zum Park.

Der Weltvogelpark Walsrode

Der Weltvogelpark Walsrode ist – wie sein Name schon sagt – ein auf Vögel spezialisierter Tierpark und weltweit der größte seiner Art. Das heißt, dass man dort alle möglichen Vögel, von Kolibris und Papageien aus den Urwäldern Südamerikas über heimische Raubvögel und Eulen bis hin zu Pinguinen bestaunen und zum Teil sogar bei deren Versorgung helfen kann (das geht bei den hier sogenannten „Meet and Greets“, die man allerdings extra bezahlen muss).

Der Weltvogelpark Walsrode hat von Mitte März bis Anfang November geöffnet.

Der Eintritt kostet:

  • 27,90 € für Erwachsene
  • 22,90 für Kinder und
  • 24,90 für Schüler, Azubis und Studenten

(Stand Anfang 2023)

Für Behinderte und deren Betreuer gelten reduzierte Preise, „Geburtstagskinder“ jeden Alters haben freien Eintritt. Außerdem gibt es im Verhältnis zu Tageskarten ebenfalls günstigere 2-Tagestickets.

Besonders interessant für Leute, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind:

Der Park bietet kostenlose Caravan-Stellplätze in seiner direkten Nähe. Ihr könnt also den Camper direkt bis vor den Park mitnehmen und dort eine Weile verbringen, ohne euch Sorgen machen zu müssen!

Julian
Julian ist ein langjähriger Camper, Outdoor-Enthusiast und Autor auf Camper4All, für den die Heimat draußen in der Natur liegt. Hier teilt er seine Leidenschaft für das Campen mit Zelten und gibt wertvolle Tipps für Abenteurer, die die Wildnis erkunden möchten. Seine Expertise erstreckt sich über eine Vielzahl von Themen, darunter Wildnis-Tipps, Campingausrüstung und die Nutzung von Technologie als Teil der Campingerfahrung.
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