zuletzt aktualisiert:
18/3/2025
6 min
Kerstin

Camper mieten oder kaufen?

Immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub mit dem Camping. Das ist schließlich eine flexible, gemütliche und unabhängige Urlaubsart.

Ab wann lohnt es sich, einen Camper zu kaufen?

Camping erlebt einen regelrechten Boom. Immer mehr Menschen tauschen Hotelzimmer gegen frische Luft auf einem Stellplatz oder Campingplatz und die Freiheit auf vier Rädern. Doch wer sich ernsthaft mit dem Van-Life auseinandersetzt, steht irgendwann vor einer entscheidenden Frage: Soll ich mir einen Camper kaufen oder reicht es, immer mal wieder einen zu mieten? Social Media zeigt uns zwar die schönsten Van-Life-Momente, aber die knallharten Fakten zur Entscheidung bleiben oft auf der Strecke. Zeit, das zu ändern!

Der große Traum vom eigenen Camper – aber zu welchem Preis?

Der Gedanke, ein eigenes mobiles Zuhause zu haben, klingt verlockend. Ein Camper bedeutet Unabhängigkeit, Spontaneität und Komfort. Doch eines ist klar: Günstig ist das Ganze nicht. Ein fabrikneuer Kastenwagen kann leicht 35.000 Euro kosten, während luxuriöse Reisemobile oft bei 68.000 Euro oder mehr liegen. Selbst gebrauchte Modelle sind nicht gerade ein Schnäppchen.

Also, lohnt sich das Ganze? Wie bei jeder großen Anschaffung hängt das von mehreren Faktoren ab – vor allem von deiner Nutzungshäufigkeit und deinen finanziellen Möglichkeiten.

Mieten als smarte Alternative

Wer noch nicht sicher ist, ob das Camping-Dasein das Richtige für ihn ist, sollte sich lieber erstmal einmal anfange sich ein Wohnmobil zu mieten. So kann man verschiedene Modelle ausprobieren und herausfinden, was einem wichtig ist. Brauche ich wirklich eine integrierte Dusche? Ist mir eine geräumige Küche wichtiger als ein großer Stauraum? Erst nach ein paar Touren bekommt man ein Gefühl dafür, welche Anforderungen das eigene Wohnmobil erfüllen sollte.

Dazu kommt: Wer nur ein- oder zweimal im Jahr verreist, fährt mit Mieten meist günstiger. Die Faustregel vom ADAC-Experten Martin Zöllner lautet: "Damit sich ein Kauf rentiert, sollte man sechs Wochen im Jahr mit seinem Reisemobil unterwegs sein." Wer weniger oft verreist, gibt vermutlich weniger Geld aus, wenn er sich einfach einen Camper ausleiht.

Kauf gut durchdenken – und Probe campen!

Sollte der Kauf in Erwägung gezogen werden, ist es wichtig, sich vorab zu fragen: Wie oft werde ich den Camper wirklich nutzen? Wer über Jahre hinweg fast jede freie Minute auf Achse ist, kann einen Camper als echte Investition betrachten. Wer sich hingegen unsicher ist, sollte sich wirklich Zeit lassen.

Ein Tipp aus der Praxis: Statt sich direkt in den Kauf zu stürzen, lohnt es sich, erst einmal verschiedene Modelle zu testen. Eine Probewoche in einem Miet-Camper kann helfen, herauszufinden, ob man mit der Raumaufteilung, der Ausstattung und dem Fahrgefühl zurechtkommt.

Die Kosten für ein eigenes Wohnmobil

Neben dem Kaufpreis gibt es noch einige laufende Kosten, die nicht unterschätzt werden sollten. Dazu gehören:

  • Versicherung
  • Steuern
  • Wartung und Reparaturen
  • Stellplatzkosten (falls man keinen eigenen Abstellplatz hat)
  • Wertverlust

Gerade Letzteres kann eine Überraschung sein: Ein Neuwagen verliert in den ersten Jahren stark an Wert, während gut gepflegte Gebrauchte oft eine bessere Investition darstellen.

Der Lifestyle-Faktor: Individualisierung und Flexibilität

Ein eigenes Wohnmobil hat natürlich auch unschlagbare Vorteile. Du kannst es nach deinen Wünschen einrichten, umbauen und optimieren. Ob du eine gemütliche Leseecke einbaust, ein Feuerwehrauto als Camper umbaust oder das Fahrzeug mit Solarpanels ausstattest – mit einem eigenen Camper sind dir keine Grenzen gesetzt.

Zusätzlich gibt es viele, die nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag von einem Camper profitieren. Homeoffice mit Aussicht auf die Berge? Kein Problem! Wer flexibel arbeitet oder sogar Vollzeit im Van lebt, hat mit einem eigenen Fahrzeug natürlich deutliche Vorteile gegenüber Mietmodellen.

Mieten für Abwechslung und Abenteuer

Wer sich nicht festlegen möchte, fährt mit Mieten besser. Mal ein kompaktes Modell für den Wochenendtrip, mal ein Luxus-Wohnmobil für den Sommerurlaub – das geht nur, wenn man flexibel bleibt. Außerdem gibt es immer wieder spannende Spezialfahrzeuge zu entdecken: Umgebaute Feuerwehrautos, historische VW-Busse oder ausgemusterte Krankenwagen als Camper – wer abenteuerlustig ist, kann sich mit Mietfahrzeugen immer wieder neu ausprobieren.

Fazit: Was ist die richtige Entscheidung für dich?

Ob mieten oder kaufen – die Entscheidung hängt stark von deinen persönlichen Bedürfnissen ab. Wenn du nur gelegentlich verreist und dich nicht auf ein Modell festlegen willst, ist Mieten die bessere Wahl. Wenn du jedoch Camping als festen Bestandteil deines Lebens siehst und langfristig Geld sparen willst, kann sich ein Kauf lohnen.

Egal wofür du dich entscheidest – das Wichtigste ist, dass du rauskommst und das Camperleben genießt. Denn eines ist sicher: Die besten Erlebnisse warten dort, wo das Abenteuer beginnt

Kerstin
Kerstin ist eine erfahrene Camperin, Wohnwagen-Mama und Autorin, die ihr Herzblut in die Erziehung ihrer Kinder und die gemeinsamen Campingabenteuer mit ihnen steckt. Mit einer Fülle an praktischen Tipps und detailreicher Erfahrung aus vielen Jahren auf der Straße mit ihrem Wohnwagen teilt sie auf Camper4all ihre Einsichten und Ratschläge, um anderen Familien zu helfen, unvergessliche Campingabenteuer zu erleben.
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