Korsika – Sonneninsel Frankreichs im Mittelmeer
Unter den französischen Inseln findet sich eins der schönsten Ziele des Mittelmeers. Wie könnt ihr mit dem Camper nach Korsika reisen? Was gibt es dort zu sehen? Wir nehmen euch mit auf die größte französische Insel.
Es gibt viele Ziele, bei denen Leute einfach nicht an den Camper denken. Man bucht Hotels, überlegt sich, wie man Essen und Unterkunft bezahlt und vergisst den eigenen Campervan im Hinterhof. Besonders beim Inselurlaub passiert vielen dieser Gedankensprung. Wir finden das schade! Denn dank Fähren, Brücken und Tunnels, muss man auch auf der Insel oft nicht auf Camper verzichten!
Urlaub mit dem Camper auf Korsika - Was gibt es zu erleben?
Korsika ist die größte Insel Frankreichs und liegt nördlich von Sardinien. Hier gibt es zahlreiche Fährverbindungen vom Festland und ihr könnt an den weißen Stränden und in den kleinen mediterranen Dörfern und Städten euren Urlaub so richtig genießen, denn Korsika liegt im Mittelmeer und hat neben Kultur, atemberaubender Landschaft und freundlichen Menschen noch viel mehr zu bieten. Es gibt zahlreiche Campingplätze an den Stränden und im Inselinneren zu entdecken, mehr als 200 Stück in der Hauptsaison.
Die Anreise mit dem Camper ist nicht so kompliziert, wie man vielleicht denken würde! Einige Fähren fahren regelmäßig zur Insel. Am schnellsten sind hier die Expressfähren, doch die kosten einiges mehr als eine normale Überfahrt. Um Geld zu sparen, bucht einfach eine Nachtkabine. Am Abend geht die Reise von Südfrankreich aus los und am nächsten Morgen seht ihr die Insel schon am Horizont. Ein leckeres Abendessen wartet auf euch in einem der Restaurants, sowie eine gemütliche Schlafmöglichkeit. Das Wohnmobil steht auf dem Zwischendeck und ihr gelangt gemächlich und doch luxuriös auf die schöne Mittelmeerinsel. Natürlich könnt ihr auch mit dem Zug fahren, die Fähre nutzen und vor Ort ein Wohnmobil mieten. Es ist euch überlassen, wie ihr euren Urlaub gestalten möchtet.
Die kürzeste Fährstrecke führt von Livorno in Italien nach Bastia. Auch von Sardinien aus gibt es Fährverbindungen, die zwischen den Inseln pendeln. Korsika hat nicht nur einzigartige Stände, sondern auch wunderschöne alte Städte und antike Ruinen, die teils noch aus der Römerzeit stammen. Es gibt zum Beispiel eine alte Römerstraße, die südlich von Ghisonaccia freigelegt wurde oder Ausgrabungen beim Strand von Sperone. Die Artefakte sind aus der Zeit der Römer und bis heute noch beliebte Touristenorte. Schaut sie euch an und genießt einen Blick über das azurblaue Meer, welches von so vielen Punkten der Insel aus zu sehen ist.
Der wilde Norden – Cap Corse und La Balagne
Solltet ihr mit der Fähre in Bastia ankommen, so empfiehlt es sich, den Norden anzuschauen. Hier gibt es nicht nur das Cap Corse, welches bekannt für seine wunderschöne und wilde Landschaft ist, auch kleine mittelalterliche Fischerdörfchen schmiegen sich an die Küste, wo ihr denkt, die Zeit ist stehen geblieben. Die Fischer fahren mit ihren Kuttern hinaus aufs Meer, so wie schon in uralten Zeiten. Ihr könnt mit dem Camper die komplette Straße entlangfahren und das Cap Corse einmal umrunden. Wenn ihr Richtung Südwesten weiterfahrt, dann gelangt ihr auf die L’Ile-Rousse, eine Insel, die zu einem Spaziergang einlädt und Calvi, den Kurort, an dem ihr unendlich die Seele baumeln lassen könnt. Bevor ihr eure Tour jedoch beginnt, schaut euch die Altstadt von Bastia an, sowie die Zitadelle. Auch das Hafenstädtchen Erbalunga ist einen Besuch wert. Die mittelalterlichen Gassen laden zum Bummeln ein.
Wenn ihr jedoch eher Ruhe möchtet, dann fahrt ins Dorf Nonza mit seinem mittelalterlichen Charme und den schwarzen Sandstrand, der von einem Vulkanausbruch vor vielen Tausend Jahren herrührt. An heißen Tagen solltet ihr hier Badeschuhe tragen, sonst verbrennt ihr euch die Füße. Im Dorf Patrimonio gibt es gleich zwei Hausweine, die ihr am Abend, nachdem ihr euer Wohnmobil auf einem geeigneten Campingplatz abgestellt habt, genießen könnt. Die korsischen Rebsorten Nieluccio und Malvoisie haben einen besonderen Geschmack durch die sonnengereiften Beeren hier und sollten unbedingt mal probiert werden. Den Abschluss der Tagestour bildet der Monte Cinto, der höchste Berg Korsikas mit 2706 Metern. Hier könnt ihr eine ausgedehnte Wanderung oder Radtour machen, um den Sonnenuntergang über dem Meer zu beobachten. Ihr merkt schon, Korsika hat sehr viel zu bieten.
Korsikas Westen im Überblick
Die Wohnmobilreise geht weiter, vom Norden in den Westen, der ebenfalls zahlreiche wunderschöne Campingplätze aufweist. Hier reist ihr am azurblauen Meer des Golfs von Porto, der wegen seiner vielen Felsformationen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auch geologische Besonderheiten stehen hier im Mittelpunkt der Tour. Wenn ihr eine längere Zeit im Westen verbringen möchtet, dann lohnt sich die Wanderung ins geschützte Reservat von Scandola. Denn hier darf keiner mit Wohnmobilen oder Autos hinfahren. Es ist nur entweder mit dem Boot von Cargese aus bis Girolata oder zu Fuß erreichbar. Dafür seht ihr viele seltene Pflanzen und Tiere, die zum Teil in keinem anderen Lebensraum existieren und vom Menschen geschützt werden. Bringt aber Zeit für eine Wanderung mit!
Wollt ihr einen Strandausflug machen, so sollten die berühmten Calanques de Piana auf dem Plan stehen. Dies sind rote, schroffe Felsen, die sich majestätisch aus dem azurblauen Meer erheben und damit einen einzigartigen Kontrast bilden.
Der größte Hafen in der Region ist Porto, der nicht weit von Evisa und der Spelunca-Schlucht entfernt liegt. Hier ragen über 1000 Meter hohe Gipfel in die Höhe. Umsonst wird dieser Teil von Korsika nicht Grand Canyon Europas genannt. Ein tiefer Schlund liegt direkt vor euch. Seid also vorsichtig! Es lohnt sich hierher zu wandern und die unberührte Landschaft zu genießen. Auch mit einem Mountainbike ist diese Strecke spektakulär.
Von Ajaccio bis Bonifacio den Süden Korsikas entdecken
Weiter wunderschöne Sandstrände und einsamen Buchten passierst du vom Westen auf dem Weg nach Süden. Die Südküste ist ebenfalls ein Highlight. Besucht Bonifacio, die südlichste und wohl schönste Stadt der Insel, die mit ihrer Zitadelle hoch oben auf einem Kreidefelsen thront und viele Urlauber das ganze Jahr anzieht. Dann geht die Reise weiter in den Südwesten der Insel, zur Stadt Ajaccio, von der aus man eine Bootsfahrt zu den Sanguinaires Islands machen kann. Diese haben wunderschöne Sandstrände und sind vom Tourismus zu großen Teilen verschont geblieben. Genießt den Tag in den kleinen und einsamen Orten und sucht einen der Traumstrände auf. Sie sehen aus, wie in der Karibik und so fühlt ihr euch auch, wenn ihr weitab von den Tourismuspfaden wandelt.
Auch die Lavezzi-Inseln, vorgelagert und doch wunderschön, liegen weitab von den Routen der Urlauber. Solltet ihr jedoch die Hauptinsel Korsika bevorzugen, so empfehlen sich die Strände Rondinara, Tamaricciu und Palombaggia. Die wohl korsischste Stadt, die ihr auf der gesamten Rundreise kennenlernt, ist Sartene. Diesen Namen verdankt sie dem Schriftsteller Prosper Mérimée. In der Stadt werden viele religiöse Bräuche aus alten Zeiten praktiziert und auch das Handwerk der Insel steht hier im Mittelpunkt.
Camping auf Korsika
Die traurigen, aber nicht unerwarteten Nachrichten zuerst: Es ist strengstens verboten, auf Korsika wild zu campen. Die Franzosen sind auch auf ihrer südlichsten Insel sehr streng und eine Strafe kann bis zu 400 Euro kosten. Deshalb sucht euch einen der 200 ausgeschriebenen Campingplätze und bucht im Vorfeld. Vor allem während der Saison im Juli und August ist das ratsam, denn dann wird die Insel voll. Natürlich könnt ihr auch mehrere Campingplätze auf eurer Route wählen, denn nur so lernt ihr die vielen Gesichter der Insel kennen.
Nun kommt es noch darauf an, wann ihr die Insel besuchen möchtet. Die Saison geht von Ende Mai bis Ende September. In dieser Zeit sind alle Plätze geöffnet. Wintercamping ist hier seltener und ihr müsst eure Plätze im Vorfeld genau recherchieren, sodass ihr nicht vor verschlossenen Toren steht. Die meisten Anlagen gibt es direkt am Meer und unter wunderschönen Pinien. Solltest du jedoch lieber privat Campen wollen, kannst du das auch. Bauern, Winzer und Privatpersonen bieten Besuchern über das Internet ihre Wiesen als Campingmöglichkeit an. Ob dort natürlich die Standards vom Campingplatz mit Strom und Sanitäranlagen herrschen, müsst ihr selbst in Erfahrung bringen. Das ist von Privatperson zu Privatperson unterschiedlich.
Fazit
Ein Urlaub auf Korsika kann eine wahre Herausforderung sein. Ihr müsst erstmal mit der Fähre von Italien oder Frankreich aus anreisen und könnt dann die wunderschöne Insel mit ihren karibikähnlichen Sandstränden kennenlernen. Ihr findet größere Städte, wie Bastia, aber auch Porto im Westen der Insel. Noch weitreichender ist das fast 3000 Meter hohe Gebirge, die Klippen, die immer wieder auf der Insel zu finden sind und die wilde Landschaft, die teils durch Naturparks geschützt ist. Nehmt auf alle Fälle einen öffentlichen Campingplatz oder eine Privatunterkunft bei einem Winzer oder Bauern, sonst wird campen hier ganz schnell sehr teuer… und vor allem illegal!