zuletzt aktualisiert:
15/7/2023
9 min
Heidi

Lissabon - Campingurlaub in der Perle von Portugal

Die wenigsten ziehen eine Hauptstadt für den Campingurlaub in Betracht. Wir finden das schade! Kommt mit Camper4All nach Lissabon und erlebt einen Campingurlaub in und um Portugals Hauptstadt.

Portugal ist ein kleines und nahezu unscheinbares Land im Westen Europas, das neben Spanien oft vergessen wird. Doch die Landschaften hier sind einzigartig und traumhaft. Und auch kulturell hat das Land sehr viel zu bieten. Lissabon ist die Hauptstadt von Portugal und immer einen Besuch wert. Was ihr in der beeindruckenden Hauptstadt erleben könnt, auch mit dem Camper, demonstrieren wir euch heute.  

Camping in und um Lissabon - Das gibt es zu erleben

Portugals Hauptstadt ist ein besonderes Highlight für viele Wohnmobilfreunde. Ihr könnt hier nicht nur die Kultur der Stadt erleben, sondern auch die schönsten Campingplätze in der Nähe entdecken. Mit eurem Wohnmobil seid ihr auf der Reise auch sehr flexibel, da ihr an keinen Ort gebunden seid. Die Stadt und das umliegende Land können auf eigene Faust auf eine ganz besondere Art und Weise entdeckt werden.

Die Stadt Lissabon selbst liegt am Tejo, der mit einer breiten Mündung in den Atlantik läuft. Es gibt den Lisboa Camping und Bungalows, wo es zahlreiche Unterkünfte für PKW-Fahrer gibt. Für euer Wohnmobil ist dort ein idealer Stellplatz vorhanden und ihr könnt von diesem Platz aus die Metropole erkunden. Lissabon ist übrigens sehr hügelig, weshalb wir euch gute Wanderschuhe empfehlen würden, wenn ihr die Altstadt unsicher machen möchtet. Ein Hügel grenzt an den nächsten. Die Altstadt ist urig, zieht sich jedoch durch mehrere Viertel.

Das größte Highlight der Stadt sind die alten Holzstraßenbahnen, die von einem Stadtviertel ins nächste fahren – ein Meilenstein der Geschichte, der hier noch lebendig ist. Die meisten der Bahnen sind aus den 60er Jahren. Die Jahreszahl 1755 werdet ihr hier immer wieder hören, denn hier gab es ein verheerendes Erdbeben mit vielen tausenden Toten und zahlreichen eingestürzten Gebäuden. Der Architekt Pombal hat diese wieder aufgebaut und viele neue Straßenzüge in Windeseile restauriert. Damit wurde er in ganz Portugal und über seine Grenzen hinaus berühmt. Heute steht auf einem großen Platz in Lissabon, der nach ihm benannt wurde, eine neun Meter hohe Statue des Künstlers.

Tramfahrten durch die Hauptstadt

Die bereits erwähnten Straßenbahnen tragen viel zum Gesamtbild der Stadt bei. Sie fahren auf einer Route von 10 Kilometern durch die wichtigsten Stadtteile der Metropole am Tejo. Rote und gelbe Wagen fahren mit einer Stange am Stromabnehmer durch die Stadt. Solch eine Technik gab es in den 50er und 60er Jahren, als diese Straßenbahnen zum Dauereinsatz auf den Strecken kamen. Nicht nur in Lissabon, sondern in zahlreichen Städten Europas fuhren die alten Holzwagen, in denen die Fahrer vorne drin standen und mit einem Rad lenkten. Heute nennt man die Strecke zwischen Castelo de Sao Jorge und Bairro Alto, dem legendären Altstadtviertel, auch die Touristenlinie. Hier gibt es ab und zu einen großen Flohmarkt, auf dem jede Menge Souvenirs und alte Dinge angeboten werden. Dieser findet wöchentlich statt und zieht tausende Besucher an.

Auf der gesamten Strecke durchquert die alte Bahnlinie jedoch auch noch einige andere Viertel von Lissabon, wie Mouraria, Baixa, Alfama, Madragoa, Graca und Chiado. In den Bahnen ist jedoch Vorsicht vor Taschendieben geboten, denn diese können so manche gutgläubige Urlauber ausrauben und an der nächsten Haltestelle einfach von der Bahn springen. So sind schon viele Touristen um ihr hart verdientes Geld gekommen.

Der wohl schönste und zentralste Campingplatz, den ihr bei eurer Lissabon-Tour aufsuchen könnt, ist Lissabon Camping und Bungalows. Wie der Name schon sagt, gibt es hier nicht nur Stellplätze für euer Wohnmobil, sondern auch Bungalows für Gäste, die mit dem Auto anreisen oder einen Mietwagen vor Ort haben. Je nach Lust und Laune, ob ihr Campen oder in einem Bungalow wohnen wollt, könnt ihr hier wählen. Wer jedoch mit dem Wohnmobil ankommt, für den ist der Stellplatz die billigste und beste Variante. Der Campingplatz ist stadtnah, sodass ihr die Sehenswürdigkeiten von Lissabon bestens mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden könnt. Das Wohnmobil hat in diesen Tagen eine wohlverdiente Ruhepause.  

Belem – ein Ort, der mehr als ein Kloster beherbergt

Neben Lissabon ist auch der Vorort Belem weltbekannt. Nicht nur für die leckeren kleinen Küchlein, die es im gesamten Portugal in den Bäckereien gibt, sondern auch für sein altes Kloster, das direkt am Tejo liegt. Der Fluss ist die Lebensader der Stadt und fließt bis zum Atlantik.

Das bekannte Hieronymitenkloster ist ein Höhepunkt der portugiesischen Baukunst. Das Gebäude hat eine lange Geschichte und die Kirche wurde der heiligen Maria geweiht. Der Stil des Bauwerks geht auf die Manuelinik zurück, einen portugiesischen, spätgotischen Stil. Das Gebäude ist 300 Meter lang und hat eine Kalksteinfassade, die durch den angrenzenden Park mit seinen Grünflächen in Szene gesetzt wird. In den beiden Flügeln des Gebäudes sind das Marinemuseum und das archäologische Museum untergebracht. Der Kreuzgang im Innenhof ist riesig und mit einer großen Grünfläche in der Mitte verziert. Das Kloster allein ist nicht das einzige beliebte Bauwerk von Belem, sondern auch der Torre, der Turm von Belem, der am Ufer des Tejo steht und seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Auch dieser hat eine weitreichende Geschichte, zum Beispiel als Leuchtturm und auch als Gefängnis.

Die Pasteis de Belem, die kleinen Küchlein oder Blätterteigtaschen, sollen hier die besten von ganz Portugal sein. Es gibt sie bereits seit 1835 und sie wurden der Legende nach genau in diesem Kloster erfunden. Der Vanillepudding zergeht auf der Zunge und ein Sprichwort besagt, wenn diese Pasteten nicht hier probiert worden sind, ist man nicht in Lissabon gewesen. 

Die Küste von Lissabon

Etwas weiter entfernt von der Hauptstadt befindet sich die Küste und eine wunderschöne Halbinsel. Genießt euren Ausflug in kleine Städte wie Aroeira im Hinterland und natürlich die gesamte Halbinsel, die sich direkt an den Atlantik schmiegt. Hier gibt es nicht nur einen Nationalpark mit viel unberührter Natur, sondern auch zahlreiche Strände für Surfer. Fonte da Telha oder Praia de Sao Joao sind nur zwei Beispiele für das beliebte Hobby. Durch die günstigen Windverhältnisse können hier viele auf ihre Kosten kommen.

Der Praia da Mata ist im Sommer ein beliebter Badestrand mit zahlreichen Sonnenschirmen und Liegestühlen. Die mit Stroh gedeckten Sonnenschirme sind ein Highlight für alle Badefreunde. Man nennt diesen Küstenabschnitt, der auf seinen 15 Kilometern mit zahlreichen Bars bestückt ist, Costa da Caparica.

Cascais ist eine Kleinstadt, die direkt an der Küste liegt. Bis hierher fährt die touristische Bahn. Neben dem Flair als Fischerdorf gibt es hier noch zahlreiche Restaurants und Cafés. Ähnlich wie an der Algarve, ist hier die Küste schwer zerklüftet. In Cascais gibt es als spezifisches Beispiel den Höllenschlund, eine Bucht, die von steilen Felsen und zahlreichen Höhlen geprägt ist. Bei einem Glas Vino Verde, dem grünen Wein der jungen Beeren, könnt ihr den Abend hier gemeinsam ausklingen lassen.

Ein weiterer Tipp für einen Ausflug auf der Halbinsel ist das kleine Fischerdorf Fonte da Tehla, welches sich direkt an der Küste Portugals befindet. Unzählige Fischerboote liegen hier vor allem abends an Land, die am nächsten Tag wieder in See stechen und fangfrische Fische an Land bringen. Um auf die Halbinsel zu gelangen, müsst ihr von Belem aus mit der Fähre über den Tejo fahren. Der Ankunftshafen heißt Trafaria.  

Das Carris Museum - Ein letztes Highlight in Lissabon

Alle Fans, die sich für die alten Straßenbahnen begeistern konnten und auch alte Busse mögen, sollten das Carris Museum unter der Tejo Brücke 25th Avril besuchen. Es ist ein Highlight nicht nur für ÖPNV -Begeisterte, sondern auch für Menschen, die sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessieren. Die Firma Carris hat hier ein richtiges Museum aus alten Bussen und Bahnen errichtet. Die Geschichte reicht von den ersten Straßenbahnen, die mit Pferden durch die Stadt gezogen wurden, bis hin zu neueren Modellen. Aber auch Busfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Alte Doppeldecker fuhren früher durch Lissabon und prägten das Stadtbild genauso wie die nostalgischen Holzbahnen. Auch Werkzeuge für Straßenbahnen sind im Museum ausgestellt. Wenn ihr Durst oder Hunger bekommt, dann könnt ihr in dem Busrestaurant „Bus Village“ speisen. Dieses wurde aus einem alten Bus gebaut!

Fazit

Wer schon in Deutschland Stadtcampen war oder einfach gerne Städtetouren mit Campen verbringt, der kommt in Lissabon auf seine Kosten, egal ob als Einzelziel oder als Teil einer größeren Camperreise durch Portugal. Die Stadt hat mit ihrer eigenen Geschichte zu glänzen, die besonders für Touristen, die nicht viel von ihr wissen, faszinierend sein kann.

Heidi
Heidi hat langjährige Erfahrung in der Reise- und Tourismusindustrie und ist schon so ziemlich überall gewesen. Mit Wissen und Erfahrungen über die beliebtesten Camper-Ziele und die, die grade erst im Kommen sind, sind ihre Tipps für die nächste große Reise unverzichtbar.
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