zuletzt aktualisiert:
14/5/2023
8 min
Maria

Lost Places – die besten Ziele im Harz

Campen auf dem Campingplatz, mit vorbereitetem Programm, ist für manche einfach nicht genug. Willst du beim Campen Abenteuer erleben? Dann haben wir einige Lost Places im Harz für dich, die du erkunden kannst!

Schaurig schön – so lassen sich verlassene Orte voller Geschichten wohl am besten beschreiben. Alte Zeitungen am Boden, Relikte längst vergessener Zeiten und die Architektur ziehen viele wie magisch an. Auch der Harz bietet einige dieser spannenden Bauten, deren beste Zeiten zurückliegen – nun umhüllt sie eine besondere Atmosphäre, für die sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt, wenn man ein Abenteuer erleben will.

In diesem Beitrag haben wir für die die zehn spannendsten Lost Places aus dem sagenumwobenen Harz herausgesucht, perfekt für einen Campingtrip in die Region, oder Wildcamper, die mal etwas Neues ausprobieren wollen. Wenn du mit dem Van unterwegs bist, kannst du sogar eine Route entlang dieser Orte planen, um sie alle zu sehen.

Die Top 10 Lost Places

1. Ehemaliges Erholungsheim in Quedlinburg

Ein sehr markantes Gebäude, der Eingangsbereich bildet einen Halbkreis mit Säulen und streckt sich einige Etagen in die Höhe. Überall sind balkonartige Vorsprünge zu sehen. Das ehemalige Fritz-Heckert-Erholungsheim im Ortsteil Gernrode in Quedlinburg wurde in den 50er Jahren gebaut und in den 1960ern zur Erholung genutzt. Nun steht es seit mehr als 20 Jahren leer und ist zu einem beliebten Ort für Lost-Place-Fotografen geworden.

Ein guter Ausgangspunkt ist das Harz-Camp Bremer Teich bei Gernrode. Egal, ob mit Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt – hier kannst du inmitten des Waldes den Tag ausklingen lassen.

2. Köhlerei bei Sangerhausen

Hier wurde Holz zu Holzkohle verbrannt, deswegen der Name „Köhlerei“. Im Harz war dieses Handwerk sehr verbreitet. In der Nähe des Ortes Horla wirst du eine alte Köhlerhütte finden, die schon vor mehreren Jahren ihren Betrieb eingestellt hat. Es gibt zwar nicht viel im Innenraum zu sehen, doch die Anlagen mit den Öfen erzählen ihre eigene Geschichte von diesem besonderen Handwerk – einige Türen stehen offen, sodass du einen guten Einblick bekommst.

Zwar gibt es bei Horla keinen Campingplatz, dafür sind nur sieben Kilometer entfernt Campingfässer zur Übernachtung vorhanden. Auch Ferienwohnungen können am Kunstteich Wettelrode gemietet werden. Mit dem Rad kannst du dann bequem eine Tour zur Köhlerei planen.

3. Hotel Waldesruh

Früher als Ferienunterkunft genutzt, steht dieses Gebäude nun in dem Ort Elend leer. Es ist zu weit weg von dem Trubel der Stadt, sodass leider nicht genug Gäste kamen. Wenn du das abgelegene Hotel Waldesruh besichtigst, wirst du innen Geschirr, Kleidung und Möbel finden – ganz, als wäre alles steht und liegen gelassen worden. Unter Lost-Place-Fans ist das Haus schon gut bekannt, dennoch kannst du allerlei spannende Gegenstände entdecken.

Für Wohnmobile gibt es in Elend die Waldbad-Schenke, die zehn Plätze anbietet. Da keine sanitären Anlagen vorhanden sind, gehen Zelte leider nicht. Da muss auf das Harz Camping am Schierker Stern ausgewichen werden, das etwa zwei Kilometer nördlich von Elend liegt.

4. Sanatorium am Steierberg

Der Ort Sülzhayn ist im Westen des Naturparks Südharz zu finden und wurde im 20. Jahrhundert als Kurort genutzt. So entstanden zahlreiche Sanatorien und Sülzhayn wurde für seine gute Luft bekannt. Nach der Teilung Deutschlands befand sich der Ort in einer Zonenrandlage und verlor dadurch die Anbindung. Das Sanatorium am Steierberg wird gerne besucht – hier kann man gut ablesen, wie viele Besucher es damals gegeben haben muss.

Einen passenden Wohnmobilstellplatz gibt es in dem fünf Kilometer entfernten Appenrode oder auf dem Campingplatz Walkenried mit ähnlicher Distanz, der auch für Zelter geeignet ist.

5. Gutsschloss Helmsdorf

Wenn du in der Nähe von Gerbstedt bist, solltest du unbedingt das verfallene Gutsschloss Helmsdorf besichtigen. Elegante Säulen, ein klassischer Gutshof und viele Pflanzen geben dem Ort eine besondere Aura. In den Räumen kannst du einen alten Kamin, Sessel, Möbel und andere, historische Elemente entdecken – auch die Deckengestaltung macht was her. Ein wahrhaft edles Ziel für Lost-Place-Enthusiasten.

Stellplätze für Wohnmobile, Vans und Wohnwagen gibt auf dem Alpakahof in Gerbstedt. Alle mit Zelt müssen leider weiter weg nach geeigneten Plätzen suchen, da es keine in der Nähe gibt.

6. Die ehemalige Johanniter Lungenheilstätte

Dieses Gebäude bei Sorge zeigt sich robust, mit moderner Architektur und Granitmauern – die Johanniter Lungenheilstätte besitzt sogar eine Kirche im oberen Stockwerk. Es gibt einen Zentralbau sowie zwei äußere Gebäude, die gut durchdacht verbunden sind. Doch du kannst vor Ort noch mehr entdecken: eine Bibliothek, einen Wintergarten und Tagungsräume. Die Heilstätte war für ihre Zeit modern, wird jedoch schon lange nicht mehr genutzt.

Für die Übernachtung kannst du den etwa vier Kilometer südlich gelegenen Campingplatz am Bärenbache nutzen.

7. Erholungsheim Hermann Duncker in Schierke

Am Barenberg wirst du auf das ehemalige FDGB-Erholungsheim Hermann Duncker treffen, das von Pflanzen überwuchert wird. Die Mauern bröckeln und die Fassade hat auch schon mal bessere Tage gesehen. Ursprünglich war das imposante Gebäude eine Villa mit dem Namen „Waldpark“, später wurde es das „Kurhotel Barenberger Hof“. Nach dem Ersten Weltkrieg diente es schließlich bis in die DDR-Zeiten als Erholungsheim.

Hier bietet sich wieder das Harz Camping am Schierker Stern an, das ebenso ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug zum Hotel Waldesruh bei Elend ist.

8. Loges Physiotherapie Schule

1864 wurde dieses Gebäude in Bad Harzburg als „Hotel Ludwigslust“ gebaut. Ab 2006 stand es verlassen da, weil der Lehrbetrieb eingestellt wurde – die Leitung führte in dem benachbarten Hindenburgring die wissenschaftliche Ausbildung fort. Die Loges Schule hingegen verfiel im Laufe der Zeit und zählt damit heute zu einem der vielen Harzer Lost Places.

In Bad Harzburg gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten – unter anderem den Wohnmobilstellplatz an der Sole-Therme oder den Campingverein „Die Wölfe vom Wolfenstein e.V.“.

9. Rittergut Werna

Dieses Renaissancegebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert, wurde 1950 durch die Staatsmacht enteignet und steht seitdem leer. Es gibt hier nicht nur elegante Treppengeländer zu bestaunen, sondern auch Fachwerkskunst und prächtige Elemente. Bei vielen hält sich die Hoffnung, dass das Rittergut eines Tages komplett saniert wird und wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Genau wie Sülzhayn, kann Werna gut vom Wohnmobilstellplatz Appenrode oder dem Campingplatz Walkenried aus erreicht werden, da es ganz in der Nähe liegt.

10. Reichsbahndirektion Magdeburg in Alexisbad

Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Ferienheim, das als Unterkunft für polnische Flüchtlinge in der Zeit des Zweiten Weltkrieges diente und 1949 von der Reichsbahn übernommen wurde. Von dieser wurde es als Betriebsferienheim genutzt, ab 1997 nach dem Besitzübergang zur Deutschen Bahn jedoch dem Verfall überlassen.

Um eine Tour nach Alexisbad zu planen, eignen sich zwei Campingplätze: das nördlich gelegene Harz-Camp Bremer Teich oder der südliche Ferienpark Birnbaumteich.

Fazit

Wenn du noch kein Lost-Place-Fan bist, kannst du mit diesen geschichtsträchtigen Orten einer werden. Der Harz bietet eine Menge – und zwar von gruseligem Sanatorium, über Schlösser bis hin zu ehemaligen Ferienheimen. Dabei erzählt jedes der verfallenen und überwucherten Gebäude seine eigene Geschichte. Nimm am besten deine Kamera mit und halte die besondere Atmosphäre fest.

Maria
Maria campt seit ihrer Kindheit und hat im Laufe der Zeit viele Erfahrungen aufgesammelt, sowohl zu den schönsten Reisezielen in Europa, als auch zu den wichtigsten Tipps, die man bei der Reise zu ihnen bedenken muss. Wenn du zum ersten Mal an einen Ort verreist, oder zum ersten Mal seit langem zurückkehrst, kann Maria dir weiterhelfen!
Alle Artikel vom Autor
Partner & Werbung

Meistgelesene Artikel auf Camper4all