Maut und Vignetten in Europa 2023
Wir haben für euch zusammengefasst, was ihr zu Maut und Vignetten in Europa wissen müsst.
Das Konzept von Autobahnmaut ist auch in Deutschland schon länger im Gespräch. Bis jetzt hat es nie genug Fuß fassen können, dass wir in Deutschland uns realistisch Sorgen um eine Maut machen mussten, doch auf lange Sicht, werden wir diesem Schicksal wahrscheinlich nicht ewig entkommen können. Immerhin ist die Maut inzwischen in den meisten europäischen Ländern weit verbreitet!
Zumindest wer für den Urlaub Deutschland verlassen will, muss über Maut Bescheid wissen. Besonders wer mit Camper reist ist viel auf der Straße und sollte sich mit den Regeln auseinandersetzen, die in verschiedenen europäischen Staaten oft grundverschieden sind. Während wir durch die EU vielen Reiseblockaden, wie Grenzen, Währungen und Ähnlichem entkommen sind, bleibt die Maut ein weiterer Faktor, den wir im Auge behalten müssen.
Insgesamt gibt es schon allein innerhalb der EU acht Länder, die auf gewissen Straßen eine Maut verlangen und da kommen dann noch sieben weitere Nicht-EU-Länder dazu. Dann gibt es auch noch Länder, die für Autobahnen Vignetten voraussetzen, auch wenn sie keine traditionellen Mautstellen haben. Wir haben sie alle für euch gesammelt.
Was ist der Unterschied zwischen Maut und Vignette?
Der Unterschied zwischen einer Maut und einer Vignette ist, dass eine Vignette meistens günstiger und dazu auch einheitlicher ist. Wenn wir Frankreich als Beispiel für die Maut nehmen, können wir sehen, dass zahlreiche Strecken schwerwiegend unterschiedliche Preise aufweisen. Das kommt daher, dass verschiedene Autobahnen von verschiedenen Gesellschaften betrieben werden und daher unterschiedlich abrechnen.
Das heißt auch, dass man oft mehrmals Zwischenhalten muss, um neu zu zahlen, wenn man keine Mautbox dabei hat, die den Prozess digital abrechnet. So kostet die Strecke von Straßburg nach Bordeaux beispielsweise auf dem schnellsten Weg mit einem Camper um die 90 Euro an Mautgebühren, die allerdings in vier verschiedenen Intervallen gezahlt werden müssen, da man zwischen den Autobahnen verschiedener Besitzer wechselt. Das heißt, dann man in Metz, vor St. Etienne und in Clermont-Ferrand jeweils neu durch eine Mautstation muss, an der man erneut blechen darf.
Eine Vignette im Gegensatz ist sowohl einheitlicher als auch günstiger, zumindest in den meisten Fällen. Diese sind üblicherweise als Wochen, Monats und Jahresvignette verfügbar. In der EU zahlt man für eine Wochenvignette, die wahrscheinlich für die meisten Camper am sinnvollsten ist, zwischen 3 und 15 Euro, was deutlich leichter zu verkraften ist.
Dazu kommt, dass Vignetten inzwischen auch in vielen Ländern in Form einer digitalen Vignette abgehandelt werden, was Reisen durch Europa noch weiter vereinfacht. Diese befestigt man einfach wie eine übliche Vignette an der Frontscheibe, wo sie mithilfe eines Chips den ganzen Prozess beschleunigt.
Preise für Maut und Vignetten in Europa
Während Maut aus den zuvor genannten Gründen nicht leicht für alle Länder zu berechnen ist, haben Vignetten feste Preise. Da wir hier nicht den Rahmen sprengen wollten, haben wir zumindest diese Preise für euch gesammelt.
Wichtig: Wir verwenden hier den Begriff Wochenvignette, doch nicht alle dieser Vignetten entspricht exakt 7 Tagen. Dasselbe gilt für Monatsvignetten. Wir haben daher zusätzlich auch die korrekte Zeitspanne angegeben.
Bußgelder
Wer die Maut nicht zahlt, muss mit Bußgeldern rechnen. Dasselbe gilt für Vignetten. Besonders bei den sonst eher bezahlbaren Vignetten kann es einen oft unvorbereitet treffen, da Bußgelder bis zu 800 € hoch sein können. Man sollte also nie ohne Vignette unterwegs sein und sich am besten so früh wie möglich informieren, besonders da einen Änderungen sonst oft überraschen können. Immer mehr Städte führen Umweltplakettenpflichten ein und viele Länder digitalisieren ihre Vignetten und Maut immer weiter. Oft muss man sogar Wochen im Voraus Plaketten oder Vignetten bestellen. Wartet also nicht zu lange!
Fahrzeugklassen
Das gilt mehr für Maut als für Vignetten: Oft wird der Preis der Maut nicht nur über die gefahrene Strecke, sondern auch über die Klasse des Fahrzeugs abgerechnet. Im Allgemeinen wird hier zwischen fünf Fahrzeugklassen entschieden (Hier am Beispiel von Frankreich, wobei die Klassen je nach Land stark variieren können).
Klasse 1: Kfz bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht auch mit Anhänger (Falt-, Gepäck-, Klappwohnanhänger), Höhe bis 2 m
Klasse 2: Kfz bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht mit einer Höhe zwischen 2 und 3 m (z.B. Wohnmobile) sowie Gespanne mit einem Zugfahrzeug bis 3,5 t zGG und einer Höhe zwischen 2 und 3 m
Klasse 3: 2-achsige Kfz mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t oder mit einer Höhe ab 3 m
Klasse 4: Kfz ab 3 Achsen** mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t oder mit einer Höhe ab 3 m
Gespanne mit einem Zugfahrzeug über 3,5 t zGG und einer Höhe ab 3 m
Klasse 5: Motorräder (auch mit Beiwagen) Trikes
Auch wenn die Klassen hier mit aufsteigenden Zahlen beschriftet sind, heißt das nicht, dass auch die Preise ja nach Klasse immer höher werden. Motorräder sind beispielsweise meistens die günstigste unter den Mautklassen. Manche Länder haben auch nur zwei oder drei Klassen. Irland zum Beispiel unterscheidet nur zwischen Motorrädern und Pkws, während Fahrzeuge, die in keine dieser Kategorien fallen, meistens mautfrei sind.