Mit dem Caravan durch Südengland – von Dover bis Exeter
Südengland ist für jeden campingbegeisterten Reisenden einen Urlaub wert. Was ihr zwischen Dover und Exeter mit dem Caravan in Südengland erleben könnt, findet ihr hier!
Die meisten gehen nach England in den Urlaub, weil sie die großen Touristenziele anziehen. Und ja, London hat viel zu bieten, doch besonders für Touristen gibt es so viel mehr zu sehen als nur das. Auch, wer lieber in die Wildnis Britanniens will, kann nicht nur in Schottland viel erleben. Wir sind große Fans von Südengland, einer Welt für sich, die eine ganz eigene Reise wert ist.
Also steigt in den Camper und sucht euch die nächste Fähre. Südengland wartet und ist zumindest etwas weniger heiß als wo ihr herkommt!
Mit der Fähre nach Südengland - Camperreise in die britische Wildnis
Ähnlich wie bei Camperreisen nach Irland, kommt man auf dem Weg nach England nicht um die Fähre herum, wenn man den Camper mitbringen will. Doch schon nach einer Stunde seid ihr mit einer dieser Fähren in einer neuen Welt. Riesige Kreidefelsen, urige kleine Häuser und wunderschöne Sandstrände prägen das Landschaftsbild von Südengland. Bereitet euch auf eine atemberaubende Reise mit eurem Wohnmobil vor, lernt die Stellplätze entlang der Küste kennen und genießt die Ruhe der Welt um euch her. Südengland ist ein Traum für jeden Caravan Fahrer, zumindest, solange ihr euch an den Linksverkehr gewöhnen könnt!
Dover und die Kreidefelsen von England
Gemächlich schippert die Fähre einmal quer über den Ärmelkanal und am Horizont könnt ihr schon bald die Kreidefelsen von Dover sehen. Hoch oben spazieren Leute, schauen in die brandende Küste und genießen den Ausblick über das Land. Dover selbst ist eine Kleinstadt im Süden von England. Hier gibt es zahlreiche urige Gassen und die so für England typischen Häuser und Cottages. Gleich am Hafen findet ihr verschiedene Fish & Chips Imbissbuden und andere leckere Delikatessen, an die jeder bei England denkt. Bei der Ankunft erwartet euch viel Freundlichkeit, nette Menschen und traumhafte Strände. Legt hier einen kleinen Stopp ein und lernt die Hafenstadt von einer ganz besonderen Seite kennen. Majestätisch und erhobenen Hauptes thront Dover Castle hoch auf den Felsen.
Bei einem Besuch lernt ihr die Geschichte der Stadt von einer besonderen Seite kennen. Solltet ihr die Südküste einmal vom Meer aus betrachten wollen, könnt ihr auch einfach Bootstouren buchen. Der Baustil ist aus jeder Perspektive prägend und einzigartig.
Entlang der Südküste und im Hinterland gibt es wunderschöne Campingplätze, der wohl bekannteste ist jedoch Folkstone Camping und Caravaning, denn er liegt etwas weiter westlich der Stadt direkt am Meer. Hier könnt ihr euer Wohnmobil inmitten steiniger Hügel und Felsen aufschlagen und euch ein ländliches Feeling um die Nase wehen lassen. Auch Ruhe ist vorprogrammiert.
Hastings – Seebad mit Flair
Folgt der Küste und ihr kommt schon bald nach Dungeness. Dieser Ort liegt mitten in einem Naturschutzgebiet und wird durch einen wunderschönen schwarzen Leuchtturm hoch über der Küste geprägt. Hier ist es sehr ländlich und tausende von Seevögeln brüten und leben an den Felsen. Folgt der Küstenstraße bis nach Hastings, das gute 90 Kilometer von Dover entfernt liegt. Vor allem an sonnigen Tagen ist die Seestadt ein Blickfang, mit ihren bunten Häusern in der Altstadt, dem breiten Sandstrand, der zum Spazierengehen und Baden einlädt und der Seilbahn, die hinauf zum Hastings Castle führt. Die Burg liegt auf einem Plateau in den Klippen und hat eine weitreichende Geschichte.
Auch andere Sehenswürdigkeiten, wie Alexandra Park mit seinem kleinen See, das Fishermen’s Museum und Smugglers Adventure, eine Höhle mit verschiedenen Kulissen und Schauspielen aus den vergangenen Zeiten prägen den Ort. Wenn ihr euer Wohnmobil abstellen wollt und Ruhe bevorzugt, dann empfehlen wir Freshwinds Camping. Etwas quirliger geht es im Combe Haven Holiday Park zu, der für Familien mit Kindern ideal ist. Denn hier werden nicht nur neben herkömmlichen Stellplätzen auch Mobilheime und andere Unterkünfte angeboten, sondern es gibt auch eine Art Freizeitpark mit Pools und Planschbecken für die Kleinen.
Portsmouth – Großstadt am Ärmelkanal
Die Fahrt geht weiter, wenn ihr den Campingplatz in Hastings verlasst. Schaut euch auf dem Weg nach Portsmouth unbedingt den Badeort Eastbourne an. Schon allein die riesige Seebrücke ist einzigartig, die hier in den Ärmelkanal ragt. Der breite Sandstrand lädt vor allem in den Sommermonaten zum Relaxen und Sonnenbaden ein. Doch das ist noch nicht alles: Hier wurden auch zahlreiche berühmte Filme und Serien gedreht, die in England spielen, wie Little Britain, Harry Potter oder Tagebuch eines Skandals. Die Stadt ist ein modernes Seebad mit vielen wunderschönen Häusern.
Gleich dahinter beginnen die Kreidefelsen Beachy Head mit ihrem atemberaubenden Leuchtturm mitten im Meer. Die Wellen branden um ihn herum und Gischt spritzt bis hinauf zum Dach, wenn ein rauer Wind über das Wasser fegt. Auch hier sollte ein Stopp eingeplant werden. Zahlreiche Parkanlagen und Motcombe Gardens prägen den Ort, die immer wieder einen Besuch wert sind. Im Sommer wimmelt es hier von Touristen, doch im Herbst und Frühling ist es ruhig und ihr könnt euren Aufenthalt in Frieden genießen.
Danach geht es weiter, über die Küstenstraße bis nach Portsmouth, einer modernen Hafenstadt, die in einer Bucht liegt. In vergangenen Zeiten war sie für die Schifffahrt sehr relevant und noch heute könnt ihr hier verschiedene Schiffs- und Marinemuseen besuchen. Auch die Museumsschiffe Mary Rose, HMS Victory und HMS Warrior liegen im Hafen vor Anker und es gibt eine U-Boot-Ausstellung, die besonders spannend ist. Kulturbegeisterte sollten sich die riesige Kathedrale und die beiden Burgen anschauen, Portchester Castle und Southsea Castle. Den Abend könnt ihr auf dem Spinnaker Tower ausklingen lassen. Dieser sieht aus wie das Burj el Arab in Dubai und hat oben in der 2. Etage ein Panorama-Restaurant. Viel Spaß beim englischen Menü.
Campingplätze gibt es in und um Portsmouth genug. Schaut euch zum Beispiel Southsea Leisure Park an, der mit seinen kleinen Holzhütten und den zahlreichen Wohnmobilstellplätzen direkt ans Meer einlädt. Zahlreiche weitere Plätze gibt es auf Haylling Island, einer Insel, die etwas weiter östlich von Portsmouth liegt. Hier wäre zum Beispiel The Oven Camp Site mit einem großen Kinderspielplatz und zahlreichen Standmöglichkeiten für das Wohnmobil einen Aufenthalt wert.
Isle of Wight
Nicht nur die deutschen Ostseeinseln sind einen Besuch für Inselcamping wert. Ein Abstecher auf die größte Insel im Süden Englands ist empfehlenswert. Vorsicht: Hierhin müsst ihr eine Fähre nehmen, denn die Insel ist nicht mit dem Festland verbunden, wie heutzutage zahlreiche andere Inseln, Usedom zum Beispiel oder Rügen. Die Isle of Wight ist sehr ländlich. Osbourne House ist ein beliebtes Ausflugsziel mit seinen riesigen Gärten und dem Museum, aber auch Godshill Model Village ist ein toller Ausflugsort. Wer Affen und Esel auf der Insel sehen möchte, für den gibt es zwei Parks. Für einen Tagesausflug oder eine Übernachtung ist Isle of Wight genau das richtige Ziel. Die Insel verströmt Ruhe und Abgeschiedenheit. Direkt im Ort, wo die Fähre anlegt, befindet sich ein wunderschöner und moderner Campingplatz, Grange Farm Camping and Cottages Isle of Wight. So könnt ihr die erste Fähre am nächsten Tag zum Festland zurücknehmen und habt die Insel umfassend erkundet.
Poole – größter Naturhafen Europas
Die Fahrt geht weiter nach Southampton. Auch wenn ihr keine Titanic-Fans seid, solltet ihr euch die Stadt einmal anschauen. Hier begann nicht nur die Fahrt des großen Dampfers, sondern es gibt auch heute noch ein Titanic-Museum vor Ort. Und es ist nicht das einzige Museum, das einen Besuch wert ist. Tudor Haus und Garten ist das älteste Museum der Stadt mit über 800 Jahren Geschichte. Hier wird eine umfangreiche Historie Southamptons geboten, gepaart mit einem bildhübschen Park.
Nach eurem Zwischenstopp fahrt ihr weiter entlang der Küste und passiert kleinere Orte, wie Christchurch, bis ihr das Seebad Bournemouth erreicht. Hier überschneiden sich Kultur und Moderne. Bournemouth ist eine Studentenstadt mit zahlreichen Pubs und einem wunderschönen Park. Von hier gelangt ihr auch schnell zum breiten Sandstrand und könnt sogar noch eine Runde mit dem Riesenrad oder einem Ballon am Seil drehen.
Von hier aus geht es weiter nach Poole zum größten Naturhafen Europas, Brownsea Island. Hier denkt ihr, die Zeit ist stehen geblieben. Natürlich fährt auch hier nur eine Fähre hin und wenn ihr die Insel erreicht, könnt ihr wandern oder mit euren Rädern weiterfahren. Das gesamte Eiland steht unter Naturschutz, da hier das Rote Eichhörnchen lebt, welches sonst nur noch auf der Isle of Man in Schottland beheimatet ist. Sucht euch einen schönen Campingplatz, wie zum Beispiel South Lytchett Manor Caravan and Camping Park in der Nähe von Poole. Hier gibt es nicht nur Wohnmobilstellplätze, sondern auch kleine Holzhütten.
Exeter – schönes Städtchen in der Grafschaft Devon
Von Poole aus geht es dann entlang der Küste. Swanage ist ein weiteres Highlight auf eurer Reise. Denn hier in der alten Stadt gibt es einen kleinen Bahnhof, der aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Genau hier fährt auch von der Küste der Express ins Hinterland nach Corfe Castle. Ihr solltet unbedingt eine Fahrt mit dem alten Dampfzug machen, bevor eure Reise euch entlang der Jurassic Coast und durchs tiefe Dorset führt, das vor allem im Hinterland magisch ist. Die Küsten sind schroff und umgeben von hohen Klippen.
Eines der beeindruckendsten Ziele hier ist Durdle Door, ein Steintor, welches mitten im Ärmelkanal steht. Es gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und zur englischen Kreideküste. Im Sommer könnt ihr vor Ort eine längere Rast einlegen und baden gehen. Der Strand ist einer der beliebtesten der gesamten Küste. Wir durchqueren die Hauptstadt von Dorset, Dorchester und statten Thomas Hardy einen Besuch ab. Dieser ist bekannt für den Ort. Er war ein erfolgreicher Autor und konnte mit Rosamunde Pilcher und Jane Austen mithalten.
Von Dorchester aus fahrt ihr weiter durchs Hinterland und erreicht am späten Nachmittag oder frühen Abend Exeter. Dies ist euer nächstes Ziel, die Hauptstadt von Devon. Dafür habt ihr die Küste verlassen. Mehr als 2000 Jahre Geschichte stehen nun vor euch, wenn ihr auf die Stadt blickt, die von den Römern gegründet wurde. Ihre Stadtmauer zeigt ihren römischen Ursprung bis heute. 1114 wurde die Kathedrale St. Peter erbaut, in seinem ganzen Prunk und Glamour. Später war die Wollindustrie dafür verantwortlich, dass die Stadt reich wurde und zahlreiche prunkvolle Bauten im spät georgianischen Stil errichten ließ.
Neben zahlreichen Museen, die diese lange und komplexe Geschichte erkunden, findet ihr die „Underground Passages“ aus dem 14. und 15. Jahrhundert in der Stadt. In den unterirdischen Gängen könnt ihr eine Führung machen. Kennt ihr die Katakomben in Paris? Nicht so groß und berühmt, doch ebenfalls mystisch geht es hier zu. Sucht euch einen Campingplatz, der nicht weit vom Stadtzentrum entfernt ist, und genießt einen Trip zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nahe der Pferderennbahn befindet sich zum Beispiel South Lytchett Manor Caravan and Camping Park mit zahlreichen Stellplätzen. Genießt das Flair einer größeren Stadt und beendet so euren Campingaufenthalt in England.
Fazit
Wenn ihr mit dem Pfund Sterling umgehen könnt und fleißig am Rechnen seid, dann können wir euch einen Urlaub im Vereinigten Königreich empfehlen, denn hier gibt es nicht nur das besondere Flair der urigen Häuser und Pubs, auch die Landschaft ist einzigartig. Ihr bewegt euch etwas entfernt der Touristenrouten und genießt die steilen Klippen der Kreidefelsen. Schaut euch die neumodischen Badeorte an, genießt jedoch auch die uralte Natur entlang der Jurassic Coast bis nach Durdle Door und weiter in die Hauptstadt Devons, nach Exeter. Von hier aus ist es dann bis Lands End in Cornwall auch nicht mehr weit.