Mit dem Wohnwagen nach Italien - Tipps und Vorschriften
Der Camping Urlaub mit dem Wohnmobil / dem Wohnwagen nach Italien ist bereits geplant? Wir sagen dir was es bei der Anreise zu beachten gilt!
Wir alle lieben Italien, das Land der Lebensfreude, der bauch- und herzerwärmenden, mediterranen Küche und das Land, das für uns nach Myrte, Pinien, Thymian und Zypressen duftet. Kein Wunder, reisen wir gerne dorthin. Selbst die Reisedauer mit dem Wohnmobil von München in die Toskana ist mit sieben Stunden – und von Köln mit elf Stunden – Fahrzeit relativ überschau- und machbar. Und weil Italien auch ein Camping-freundliches Land ist, haben wir für euch einen Camping-Guide für Italien erstellt.
Was ist beim Camping in Italien zu beachten?
Wie schnell darf man mit dem Wohnmobil in Italien fahren?
Wer mit dem Wohnwagen nach Italien fährt, sollte unbedingt darauf achten, dass außerhalb von Städten und auf Schnellstraßen höchstens 70 km/h gefahren werden dürfen. Auf der Autobahn gelten 80 km/h.
Bei der Fahrt mit einem Wohnmobil gibt es abweichende Regelungen. Außerorts und auf Schnellstraßen sind 80 km/h erlaubt, auf der Autobahn dürft ihr 100 km/h schnell fahren. Innerorts gilt für beide Fahrzeugtypen 50 km/h.
Kann man in Italien frei campen?
Die Antwort auf die Frage, ob ihr in Italien Wildcampen, also auf freien Flächen, auf Parkplätzen oder an Stränden schlafen dürft, lautet nein. In Italien ist das freie Campen ausdrücklich verboten und wird, wenn ihr dabei erwischt werdet, sogar mit einem hohen Bußgeld bestraft. Zwischen 100 € und 500 € hoch sind hier die Strafgelder, die man bezahlen muss, wenn man auf einem unautorisierten Gelände nächtigt. Die Summe hängt wiederum davon ab, ob ihr in einem Zelt übernachtet, oder in einer motorisierten Behausung.
Maut oder Vignette, was brauche ich auf der Reise mit dem Wohnmobil nach Italien?
Die gute Nachricht vorweg: In Italien braucht man für die Autobahngebühren keine Vignette mehr. Zwar sind in Italien fast alle Autobahnen (keine Schnellstraßen) kostenpflichtig, die Maut an sich wird aber meist mittels eines sogenannten geschlossenen Systems gehandhabt. Das bedeutet, dass ihr, sobald ihr auf eine Autobahn fahrt, an einer Mautstation vorbeikommt. Hier müsst ihr ein Ticket ziehen. Beim Verlassen der Autobahn, durchfahrt ihr wieder eine Mautstation, an der ihr für die gefahrenen Kilometer Maut bezahlen müsst. Die Mautgebühr wird demnach aus Strecke und Fahrzeuggröße (Anzahl der Achsen) bemessen. Alternativ kann diese Abrechnung aber auch über eine am Auto befestigte Apparatur automatisiert werden, was deutlich Zeit sparen kann!
Wenige Autobahnen haben ein offenes Mautsystem: Hier wird eine Pauschale berechnet.
In Italien gibt es zudem verkehrsbeschränkte Zonen. Das bedeutet, dass hier eine sogenannte City-Maut anfällt, beispielsweise in den Innenstädten von Mailand, Bologna und Palermo. Informiert euch im Voraus, wie viel City-Maut für euer Fahrzeug verlangt wird und beachtet bitte, dass hier streng nach Euro-Norm gehandelt wird.
Manche grenzüberschreitenden Straßen (Pässe) und Tunnels sind ebenfalls gebührenpflichtig. So sind die Timmelsjoch-Hochalpenstraße (Österreich-Italien) und das Ötztal-Passeiertal (Tirol-Südtirol) mautpflichtig sowie die Tunnels Munt-la-Schera Straßentunnel (Schweiz-Italien), Großer St. Bernhard Straßentunnel (Schweiz-Italien), Mont Blanc Straßentunnel (Frankreich-Italien) und der Fréjus Straßentunnel (Frankreich-Italien). Wir empfehlen dir jedoch auch schon vor der Reise die aktuelle Regelung zu Vignette und Maut in Europa genauer anzuschauen.
Ist FKK in Italien erlaubt
Italien ist kein Land der Freien Körperkultur. Heißt, FKK ist in Italien tatsächlich verboten. Was erlaubt ist, ist das Sonnenbaden oben ohne. Jedoch gibt es auch hier eine Regel: Wenn ihr gerne euer Bikini-Top fallen lasst, achtet darauf, dass keine Familien mit Kindern in der Nähe sind. Das wird von der Strandaufsicht nicht gerne gesehen. Wer kleine Kinder hat, sollte – zu deren Schutz – diese ebenfalls nicht unbekleidet am Strand spielen und baden lassen.
Besonderheiten Italien: Camping mit Hund
Italien ist ein sehr hundefreundliches Land. So gibt es mittlerweile unzählige Campingplätze, auf denen Hunde willkommen sind. Wenn ihr also euren geliebten Vierbeiner mit nach Italien nehmen möchtet, bucht am besten einen Platz auf einem hundefreundlichen Campingplatz, um keine böse Überraschung zu erleben. Und wenn ihr ans Meer reist, achtet darauf, dass ein Strand, an dem Hunde erlaubt sind, in der Nähe ist. Auch hier gibt es mittlerweile recht viele.
Bevor ihr jedoch startet, macht ihr am besten noch einen Termin beim Tierarzt aus. Denn auch in Italien gibt es Krankheiten, die sich euer Hund einfangen kann. Klärt bei dem Termin also ab, ob ihr eine spezielle Impfung oder Prophylaxe für euren Vierbeiner braucht. Bekannte Mittelmeerkrankheiten, die euer bester Freund sich einfangen kann, sind Leishmaniose, Babesiose, Ehrlichiose und Herzwürmer.
Sonderregeln für den Wohnwagen
Achtung, jetzt wird es technisch. Abgesehen von den oben erwähnten Punkten, die ihr im Italienurlaub mit Wohnwagen oder Wohnmobil beachten solltet, gibt es hier eine weitere Einschränkung, die nur euer Wohnmobil oder euren Wohnwagen betrifft. In Italien gilt eine maximale Breite, die euer Wohnmobil haben darf: 2,55 m darf euer Wohnwagen mit Ladung breit sein. Die vorgeschriebe Gesamtlänge von Zugfahrzeug und Anhänger liegt bei 18,75 Meter. Überschreitet ihr das, werdet ihr nicht ins Land gelassen. Autos und Wohnmobile dürfen zudem nicht länger als 12 Meter sein (inklusive Deichsel).
Wann ist die beste Zeit für eine Reise nach Italien, wann öffnen die Campingplätze?
Ihr wollt nach Italien? Dann empfehlen wir euch von April bis November das Land zu bereisen. Zwischen Südtirol und Sizilien liegen 1000 km – achtet daher unbedingt darauf, dass Italien mehrere Klimazonen hat, je südlicher, desto wärmer wird es. Die meisten Campingplätze öffnen im April und schließen bereits wieder im September. Da diese heiß begehrt sind, solltet ihr euch um eine zeitige Reservierung kümmern.
Beliebte Sehenswürdigkeiten und Reiseziele
Wenn du mit dem Wohnmobil durch Italien willst, gehören natürlich auch die Toskana im Herbst, Sardinien und Sizilien dazu. Sehenswürdigkeiten wie Pisa und Florenz muss man mal erlebt haben.
Unser Tipp:
Wenn du noch auf der Suche nach einer passenden Übernachtungen bist schau doch nach einem geeigneten Ferienpark mit Cozycozy!
Was kostet ein Wohnmobilstellplatz / Campingplatz in Italien?
Die durchschnittliche Campingplatzgebühr in Italien – inklusive Stellplatz, 5 kW Stromverbrauch, Warmwasser, Duschen sowie mögliche Kurtaxen lag 2019 bei 48,35 € pro Nacht. Ob die Campinggebühren 2022 gestiegen sind, lässt sich bisher nur erahnen, da Campingplätze erst jetzt langsam wieder das Geschäft eröffnen, doch die Preiskategorie dürfte sich nicht zu sehr verändert haben!
Ausgaben für Essen und Freizeitaktivitäten
Wie viel ihr in eurem Campingurlaub für Essen und Freizeitaktivitäten ausgebt, ist natürlich abhängig von euren Vorlieben. Dass ihr mit einem höheren Budget rechnen müsst, wenn ihr hauptsächlich in guten Restaurants essen gehen wollt als wenn ihr selbst kocht oder kleine, italienische Trattorien besucht, ist klar. Das Gleiche gilt für eure Freizeitgestaltung. Ein Italienurlaub ist nicht die billigste Option, aber muss auch nicht die Kasse sprengen.
Mit welchen Kosten sollte ich für einen Campingurlaub in Italien rechnen?
Neben der durchschnittlichen Campinggebühr von 48,35 € pro Nacht in Italien müsst ihr mit weiteren Kosten rechnen. Bei der Planung eures Urlaubes solltet ihr euch also bereits im Voraus die Kosten für etwaige Mietgebühren eines Wohnmobils, Tankkosten, Lebensmittel & Restaurantbesuche, Mautgebühren und Freizeitaktivitäten berechnen.
Fazit
Unser Fazit für einen Campingurlaub in Italien: unbedingt machen! Das Land bietet so vieles – von unterschiedlichen Klimazonen, Landschaften bis hin zur Küche. Zudem ist es mit den zahlreichen Angeboten und Campingplätzen eines der familienfreundlichsten Länder. Selbst mit Hund kann man stressfrei Urlaub machen. Und wer Kosten, Vorschriften und Co. im Kopf behält, erlebt einen wunderschönen Urlaub ohne böse Überraschungen.