Welches Ziel passt zu mir – Survival Trip, aber wo fahre ich eigentlich hin?
Entdecke die besten Survival-Tipps für Anfänger und Experten in unserem Artikel. Wir zeigen dir die besten Spots in Deutschland und welche Vorbereitungen du treffen solltest.
Ob Hardcore-Wildnis-Experte, Anfänger oder Survival-Interessierter – für jede Stufe gibt es passende Trainings und Ziele. Prinzipiell bietet es sich an, erst einmal an einem Kurs teilzunehmen, um die wichtigsten Basics für Survival zu erlernen.
In diesem Beitrag geht es um die besten Spots in Deutschland, die sich für einen Survival Tripeignen und welche Abstufungen es für den Outdoor-Trend gibt. Du erfährst, welche davon zu dir passen und was du für die Vorbereitung unbedingt bedenken solltest.
Grundlegende Abgrenzungen
Bei „Survival“ geht es in erster Linie um Techniken, die dem Überleben in der Wildnis dienen –darunter Nahrungsbeschaffung, das Anlegen eines Vorrats, das Entfachen von Feuer, das Auffangen von Regenwasser oder Ähnliches. Der Übergang von reinem „Survival“ im Sinne der Techniken über Natur-Survival bis hin zu Bushcraft ist fließend. Wem es jedoch in erster Linie um das Draußen-sein geht, kann sich eher zu den Abenteurern der letzten Kategorie zählen, die Survival-Techniken nutzen, aber meist nicht Unmengen an Equipment mit sich nehmen, sondern eher minimal unterwegs sind – zum Beispiel mit einem Zunderbeutel, Wasserfilter und anderen nützlichen Gegenständen.
Die Übernachtungsoptionen & was zu beachten ist
Es wird zwischen dem Zelten und Biwakieren unterschieden. Bei letzterem übernachtest du ohne Zelt und nur mit Schlafsack – und ggf. einer Isomatte – unter freiem Himmel. Das hat den großen Vorteil, Gepäck und Gewicht zu sparen. Auch von der rechtlichen Seite betrachtet ist Biwakieren deutlich unkomplizierter, da Wildcampen in Deutschland offiziell verboten ist und einer Ordnungswidrigkeit darstellt. Kein Zelt verstecken zu müssen, kann hier helfen. Biwakieren in der freien Natur ist weder gesetzlich verboten noch erlaubt und darum die bessere Wahl für alle, die einen gut isolierenden Schlafsack und keine Probleme mit der nächtlichen Kälte haben. Nur in speziell markierten Bereichen oder Naturschutzgebiete ist selbst Biwakieren verboten.
Wer in jedem Fall seinen Survival-Trip mit einem Zelt oder Tarp bestreiten möchte, sollte dieses fernab von Zivilisation und Wegen aufschlagen und öffentliche Wälder nutzen, denn private dürfen nicht ohne Erlaubnis betreten werden. Tarndecken über dem Zelt und geschützte Spots zwischen liegenden Baumstämmen können in jedem Fallnützlich sein. Alternativ eignen sich Privatgrundstücke, auf denen mit Erlaubnis der Besitzer gezeltet werden darf.
Wer einen Kompromiss zwischen Zelt und Biwakieren sucht, ist vielleicht mit einem Shelter (dt.: Schutzhütte)glücklich. Das ist ein Unterschlupf, der aus dicken Ästen, Zweigen und Laub zum Beispiel wie ein Tipi aufgebaut wird und im Wald dadurch kaum auffällt – ganz besonders, wenn der Shelter nicht besonders hoch ausfällt.
Zum Glück gibt es mittlerweile in Deutschland immer häufiger sogenannte „Naturlagerplätze“, Biwak- und Trekkingplätze, auf denen problemlos ein oder zwei Nächte verbracht werden können. Gerade für Einsteiger stellt ein solcher Platz eine gute Idee dar. Schließlich kann nach zwei Übernachtungen einfach das Camp gewechselt werden.
Welches Ziel passt zu mir – Survival Trip, aber wo fahre ich eigentlich hin?
Die besten Spots für legales Wildcamping in Deutschland
1. Baden-Württemberg – ein Vorreiter für „Naturlagerplätze“
Im Schwarzwald gibt es offizielle Orte im Wald, an denen Wildcamping erlaubt ist. Alle der vorhandenen neun Trekking-Camps liegen fernab der Ortschaften und sind nur zu Fuß erreichbar. Es gibt eine Feuerstelle, ein Toilettenhäuschen und die Übernachtung kostet 10 €pro 2-bis-3-Personen-Zelt. Die Stellplätze bieten jeweils Platz für zwei bis drei Zelte und sind von Mai bis Oktober verfügbar. Hier erfährst du mehr dazu.
2. Auch Bayern ist dabei
Im Frankenwald, im Spessart und im Steigerwald kannst du dich auf insgesamt 17Schlafplätze freuen, die vom 1. April bis 31. Oktober nutzbar sind. Drei Übernachtungsplätze bietet der Frankenwald, vier das Mittelgebirge Spessart und zehn der Steigerwald. Die Preise liegen bei letzterem bei 4,80 Euro pro Zelt und Übernachtung, bei den anderen beiden bei 10 Euro pro Zelt und Übernachtung.
3. Brandenburg – ein Wildcamping-Paradies
Satte 25 Übernachtungsplätze gibt es hier. Noch dazu liegen viele der Camps am Wasser und sind damit für Kanu-Reisende geeignet. Auf eine Feuerstelle oder einen Grillplatz kann man sich zwar nicht verlassen, dafür sind viele der Plätze kostenlos verfügbar.
4. Weitere geeignete Bundesländer
In Hessen gibt es bis zu neun Trekkingplätze, im Naturpark Hohes Venn in Nordrhein-Westfalen sind es17 und auch im Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz, in Sachsen und Schleswig-Holstein kommen Outdoor-Enthusiasten auf ihre Kosten. Weitere Biwak- und Trekkingplätze sind deutschlandweit in Planung – hier lohnt es sich, das Geschehen zu verfolgen.
Die besten Spots für Survival Training in Deutschland
1. 2-tägiger Wildniskurs im Allgäu (bei Memmingen) von Guiders
Ein Schwerpunkt liegt bei diesem Kurs auf dem Zurechtkommen mit Situationen, in denen Ausrüstung verloren geht oder beschädigt wird. Da stellt sich zum Beispiel die Frage, wie ohne Topfgekocht wird oder welche Wildpflanzen essbar sind.
2. 2-tägiges Outdoor Survival Camp von Jochen Schweizer
Hier kannst du zwischen vielen verschiedenen Standorten wählen – die meisten von ihnen befinden sich gutverteilt in Deutschland. In dem Kurs enthalten sind wesentliche Fähigkeiten wie das Errichten einer Unterkunft, das Wissen über Nahrung aus der Natur sowie die Orientierung in Wald und Gelände.
3. Kurs „Lebe die Wildnis“ in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
Das ist ein erlebnis- und praxisorientiertes Training, das auch fortgeschrittene Survival-Techniken bereithält. Gleichzeitig geht es auch darum, richtig in der Natur zu leben – diese also so gut es geht zu schonen. Für verschiedene Kenntnisstufen werden hierpassende Trainings angeboten – so zum Beispiel auch das „Outdoor-Survival Basic”, das die wichtigsten Inhalte vermittelt.
4. Weitere Kurse
Auch in Sachsen, Mecklenburg und im Schwarzwald kannst du die wesentlichen Survival-Methoden kennenlernen – und zwar beim Earth Trail – Survival + Outdoor Training. Wer sich mehr für Wald-und Erlebnispädagogik interessiert, ist mit dem Naturcamps Hunsrück gut beraten, da es hier besonders um Gruppenarbeit und das Erleben der Natur mit den fünf Sinnen geht. In Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen kann ein solches Erlebnis gebucht werden.
Welches Ziel passt zu mir?
Grundsätzlich eignet sich jeder öffentliche Wald für Survival, solange du vorsichtig und aufmerksam unterwegs bist und die Regeln befolgst – dazu zählt besonders, keine Spuren zu hinterlassen und sich von Wegen mit viel Andrang fernzuhalten. Wenn du noch unsicher bist, absolviere erst ein Survival-Training oder suche zusammen mit erfahrenen Survival-Enthusiasten einen der Biwak- und Trekkingplätze auf, wo das Wildcamping legal ist.
Tipp: Mach‘ dir auf jeden Fall eine Survial-Packliste der Gegenstände, die du dabeihaben möchtest und teste dein Equipment, um es nach und nach zu verbessern. Auch der Austausch in einer Survival-Community kann hilfreich sein.
Fazit
Was für dich persönlich der beste Ort für Survival ist, entscheidest du. Fang klein an und beschäftige dich näher mit dem Thema „Survival“, dann bekommst du heraus, ob du jemand bist, der mehr zu den extremen Survivaltechniken oder doch eher zu Bushcraft – der Mischform mit dem Hauptziel, draußen zu sein – tendiert. Bevor du einfach los gehst empfehlen wir dir einen Kurs und gute Vorbereitung nicht nur zur Ausrüstung sondern auch zum Umgang mit der Natur oder dem richtigen Verhalten bei einer Begegnung mit einem Wolf.