zuletzt aktualisiert:
7/6/2023
7 min
Julian

Was du über den Umstieg auf das Fahren eines Campervans wissen musst

Der Umstieg auf einen Campervan kann ein größerer Unterschied sein, als man denken würde. Was du über das unterschiedliche Handling eines Campervans wissen wolltest, zeigen wir dir in unserem Umsteigs-Guide!

Der Einstieg ins Van Life macht viele nervös und das definitiv nicht ohne Grund! Es bringt viele Veränderungen mit sich. Und neben denen, an die die meisten zuerst denken, der verringerte Stauraum, den man irgendwie im Camper-Grundriss unterbringen muss, das Leben auf dem Campingplatz, wie man auf Reisen kocht und vielen weiteren, ist auch der Umstieg als Fahrer für viele ein Grund zur Sorge.

Wie ist das Fahren mit dem Camper anders als mit dem üblichen PKW?

Im Grunde genommen unterscheidet sich das Fahren eines Campervans allerdings nicht wesentlich vom Fahren eines Autos. Es braucht keinen besonderen Führerschein, sofern der Camper nicht die Gewichtsgrenzen eines PKWs überschreitet und die Umgewöhnung ist weniger kompliziert, als viele denken würden. Es gibt jedoch einige kleine Unterschiede, die zu beachten sind. Sie mögen offensichtlich erscheinen, aber trotzdem entgehen sie so manchen angehenden Campern. Hier ist, worauf du achten musst:

Der Höhenunterschied

Wohnmobile sind höher als Autos. Viele Fahrer von gemieteten Wohnmobilen vergessen das oft, wenn sie auf höhenbeschränkte Parkplätze fahren oder versuchen, unter den Zweigen von Bäumen zu parken. Es ist nicht ratsam, einen geliehenen Campervan mit Löchern im Dach zurückzubringen, da bei sowas schnell die Kaution flöten geht, wenn nur das. Eine gute Möglichkeit, dies zu vermeiden, besteht darin, sich die Höhe Ihres Wohnmobils zu merken und auf Schilder mit Höhenbeschränkungen zu achten.

Wer seinen eigenen Campervan aus einem Transporter baut, mit dem vielleicht schon Erfahrung besteht, der muss sich hier zum Glück weniger Sorgen machen. Die Höhe ändert sich normalerweise nicht beim Umbau, sofern man nicht eine Dachterrasse aufbaut.

Die Höhe eines Wohnmobils bedeutet auch, dass es stärker von Seitenwind beeinflusst wird, wodurch es weniger stabil ist als ein durchschnittliches Auto, besonders bei Sturmwinden. Wer normalerweise die Schilder ignoriert, die beispielsweise an Brücken vor starken Winden warnen, sollte vielleicht lernen, ein Auge auf sie zu haben. Der beste Weg, damit umzugehen, ist langsamer zu fahren, insbesondere um Kurven. Bei extrem starkem Wind ist es besser, das Wohnmobil ganz anzuhalten und zu warten, bis die Böen nachlassen.

Der Längenunterschied

Wohnmobile sind länger als übliche Autos. Das erschwert sowohl das Abbiegen als auch das Einparken, und man merkt unglücklicherweise auch schnell, dass bestimmte Straßen in historischen Innenstädten mit einem Fahrzeug in der Größe eines Campervans einfach nicht ideal befahrbar sind. Es ist auch schwieriger, überhaupt geeignete Parkplätze zu finden, selbst wenn das Wohnmobil beispielsweise kurz genug ist, um in ein Parkhaus einzufahren. Besonders wenn man keine Erfahrung hat, kann die Fahrt ins Parkhaus schnell zur Katastrophe werden, mit der begrenzten Handhabung.

Es gibt natürlich auch andere Optionen. Viele Orte haben ausgewiesene Wohnmobilstellplätze, doch sind diese oft schwer zu finden oder bereits von anderen Schwerfahrzeugen wie Lastern belegt. Auch können solche Plätze meistens nicht reserviert werden, was heißt, dass vielleicht einfach keiner mehr übrig ist.

Der Gewichtsunterschied

Wohnmobile sind offensichtlich größer und schwerer als Autos. Es ist wichtig, den längeren Bremsweg des Wohnmobils zu berücksichtigen und die Tatsache, dass es in schlammigem Gras einsinken kann. Je größer ein Wohnmobil ist, desto höher liegt auch sein Schwerpunkt; Je höher sein Schwerpunkt ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass es auf die Seite fällt, wenn zu viel Druck oder Fliehkraft auf es einwirkt. Dies macht scharfe Manöver in einem Wohnmobil, beispielsweise beim Ausweichen, gefährlicher als in einem durchschnittlichen Auto. Daher muss man beim Wenden besonders vorsichtig sein.

Außerdem führt das Gewicht des Wohnmobils dazu, dass die Bremsen auf langen Gefällstrecken schneller überhitzen als bei einem durchschnittlichen Auto. Um dem entgegenzuwirken, sollte der Fahrer des Wohnmobils ein oder zwei Gänge zurückschalten, um die Motorbremse effektiv nutzen zu können.

Die Offroad-Unterschiede

Wohnmobile sind keine Geländewagen. Das Fahren eines Wohnmobils im Gelände kann schnell zum Unfall führen, bei dem man dem ADAC erklären darf, wie man stecken geblieben ist. Das betrifft auch nicht nur felsige Bergstraßen oder verwurzelte Waldwege, sondern auch Sandstrände! Tatsächlich schränken einige Wohnmobilvermieter ihre Kunden komplett ein, ihre Wohnmobile auf unbefestigten Schotterstraßen zu fahren. Hier gilt es, beim Unternehmen direkt nachzufragen.

Auch auf asphaltierten Straßen ist man nicht unbedingt sicher. Besonders wenn sie auf gewundenen Routen verlaufen oder etwas älter sind, können sie zum Unfall führen. Im Idealfall, besonders als Anfänger, versucht man am besten eine andere Route zu finden, die weniger riskant ist.

Der Kraftstoffunterschied

Die meisten Wohnmobile fahren mit Diesel. Auch bei Campervans ist der Treibstoff heute sehr beliebt. Wer den Treibstoff aber nicht gewöhnt ist, kann schnell einen schwerwiegenden Fehler machen. Das versehentliche Pumpen von Benzin in ein Dieselfahrzeug passiert öfter, als man denken würde. Aber was ist, wenn man im Urlaub ist und lange Strecken fährt, während man sich auf andere Dinge konzentriert? Sich aktiv daran zu erinnern, welcher Kraftstoff der richtige ist, kann den Wagen retten.

Und im absoluten Notfall, wenn man den Fehler dann doch mal gemacht hat, kann man noch immer das schlimmste vermeiden, solange man den Motor nicht direkt startet. Hier heißt es, nicht Panik zu schieben, sondern den Tank leer zu pumpen. In manchen Fällen, wenn man nur sehr wenig gepumpt hat, kann man den Treibstoff vielleicht sogar mit Diesel verdünnen!

Die Geschwindigkeitsunterschiede

Voll beladene Campervans sind nicht so schnell wie Autos. Die Beschleunigung eines Wohnmobils ist ebenfalls geringer, also ist es weise, sich im Voraus zu überlegen, ob jemanden zu überholen wirklich eine gute Idee ist. Es mag zwar frustrierend sein, hinter einem großen, langsamen Fahrzeug stecken zu bleiben, aber manchmal ist das eben einfach so!

Denke auch daran, dass du möglicherweise nicht die Kraft hast, die Geschwindigkeit auf einem Hügel aufrechtzuerhalten. Schalte daher frühzeitig einen Gang herunter und versuche, die Geschwindigkeit so weit wie möglich beizubehalten. Wenn du das nicht kannst, halte dich unbedingt links, um anderen die Möglichkeit zum Überholen zu geben.

Julian
Julian ist ein langjähriger Camper, Outdoor-Enthusiast und Autor auf Camper4All, für den die Heimat draußen in der Natur liegt. Hier teilt er seine Leidenschaft für das Campen mit Zelten und gibt wertvolle Tipps für Abenteurer, die die Wildnis erkunden möchten. Seine Expertise erstreckt sich über eine Vielzahl von Themen, darunter Wildnis-Tipps, Campingausrüstung und die Nutzung von Technologie als Teil der Campingerfahrung.
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