zuletzt aktualisiert:
18/10/2023
5 min
Julian

Wohnwagen-Sharing - Eine echte Alternative zum Mieten oder Kaufen?

Wir erkunden die Welt des Wohnwagen-Sharings. Könnte dieses neue Modell für dich das richtige sein?

Die meisten werden den Begriff “Car-Sharing” heutzutage zumindest einmal gehört haben. Die Idee, dass man sowohl Geld als auch Emissionen einsparen kann, wenn man gemeinsam mit anderen zur Arbeit, in den Urlaub oder sonst irgendwohin fährt, erfreut sich großer Beliebtheit, besonders wenn beim öffentlichen Verkehr einfach keine Alternative zum Auto besteht. Auch alternative Modelle, bei denen man ein gemeinsam gebuchtes Auto separat abholen und am Ende wieder abstellen kann, ohne ein eigenes besitzen zu müssen, ist besonders in Großstädten immer beliebter geworden.

Als eine Unterkategorie dieses Trends flackert jetzt eine weitere Idee auf, die besonders Camper anspricht, ganz besonders in einem Markt, in dem die Caravaning Branche sich schwer tut, mit der Nachfrage mitzuhalten: „Wohnwagen-Sharing“. Hier handelt es sich nicht um genau dasselbe, aber ebenfalls um eine Lösung für die finanziellen Hürden, die ein Wohnwagen mit sich bringt. Worum genau es sich hierbei handelt und ob das Teilen eines Campers eine echte Alternative zum Mieten oder Kaufen ist, und wann und ob es das richtige für dich ist, zeigen wir euch heute!

Was ist Wohnwagen-Sharing?

Beim „Wohnwagen-Sharing“ handelt es sich um eine neue Art von Reise-Konzept: Hier wird statt dem Besitz des Fahrzeugs dessen Nutzung geteilt – ähnlich wie beim Car-Sharing oder dem Leasing-Modell. Man meldet sich als Nutzer an und kann somit auf jeden beliebigen Ort seiner Wahl reisen und vor Ort einen gemeinsam genutzten Caravan abholen bzw. abgeben.

So können mehrere Nutzer auf denselben Camper zugreifen, ohne dass irgendwer das Budget übernehmen muss. Viele werden dadurch vom Camper-Traum abgeschreckt, dass sie einfach nicht die Zeit haben, um einen Wohnwagen effektiv zu nutzen. Kann Wohnwagen-Sharing bei diesem Problem helfen?

Vorteile des Wohnwagen-Sharings

Die Vorteile sind relativ offensichtlich und lassen sich unter einem Oberbegriff gut zusammenfassen: Kosten! Einerseits spart man natürlich das Geld für den Anschaffungspreis sowie für Reparatur- oder Servicekosten – dies übernimmt hier der Vermieter bzw. Anbieter des Sharingsystems für dich. Andererseits hast du hierbei aber auch die Freiheit des Mietmodells: Du bist nicht lange an einen bestimmten Standort gebunden, wie es mit dem Eigentum oft der Fall ist. Auch hast du hier keine Sorge mehr um Versicherung oder Stellplatzsuche – das ist alles schon im Preis für das Mieten des Wagens enthalten!

Zudem ist das Wohnwagen-Sharing eine günstige und umweltfreundliche Art zu reisen. Da sich mehrere Personen den Wohnwagen teilen, können die Kosten für die Anmietung und den Kraftstoffverbrauch leicht gesenkt werden. Du kannst all die Vorteile der Anreise und des Aufenthalts genießen, ohne die Nachteile, die diese mit sich bringen.

Nachteile des Wohnwagen-Sharings

Allerdings gibt es hierbei auch Nachteile: So hast du keine direkte Kontrolle über dein Fahrzeug – hierbei musst du dich somit in Sachen Ausstattung und Komfort auf den Anbieter verlassen. Auch fehlt dir hierbei natürlich jegliche individuelle Gestaltungsmöglichkeit, wie man sie vom Kaufmodell her kennengelernt hat: Der Wohnwagen hat schon seine feste Ausstattung und Einrichtung, an welche man sich anpassen muss!

Weiterhin kann es vorkommen, dass du auf das Fahrzeug nicht zugreifen kannst, wann du es möchtest. Oft ist dies abhängig von der Belegung des Fahrzeugs. Das ist kein neues Problem, beim Car-Sharing ist das genau das selbe, aber ob du mit einem Auto, das dir gefällt, mal kurz von A nach B fährst, oder ob du in einem Wohnwagen, in dem du für mehrere Tage wohnen willst, zufrieden bist, hat eine ganz andere Relevanz und Wichtigkeit. Außerdem kann es sein, dass du nicht in den Genuss eines Neufahrzeugs kommst, sondern ein bereits gebrauchtes Modell mietest, das seine eigenen Komplikationen mit sich bringt.

Zuletzt bleibt natürlich noch einer der wichtigsten Aspekte zu erwähnen, die für viele Camper zum Wohnwagen oder Wohnmobil dazu gehören: Ein kurzzeitig gemieteter Caravan ist halt einfach kein Zuhause, nicht mehr, als es ein AirBnB oder ein Hotel ist. Wer das Van-Life leben will, der kann hier auf Testfahrt gehen, aber ein geliehenes Mobile Home ist eben kein wirkliches Home.

Fazit

Wohnwagen-Sharing ist eine gute Möglichkeit, um Kosten zu sparen und gleichzeitig die Freiheit des Reisens zu genießen. Allerdings muss man hierbei auch Abstriche in Sachen Komfort und Individualität machen. Daher sollte man sich vor der Anmietung über den Zustand des Fahrzeugs informieren und sichergehen, dass es all seinen Ansprüchen entspricht. Und wenn man nach dem Sharing merkt, dass der Wohnwagen einen glücklich macht und man das durchaus gerne öfter machen könnte, ist das vielleicht die richtige Zeit, um doch einen eigenen Caravan zu kaufen!

Julian
Julian ist ein langjähriger Camper, Outdoor-Enthusiast und Autor auf Camper4All, für den die Heimat draußen in der Natur liegt. Hier teilt er seine Leidenschaft für das Campen mit Zelten und gibt wertvolle Tipps für Abenteurer, die die Wildnis erkunden möchten. Seine Expertise erstreckt sich über eine Vielzahl von Themen, darunter Wildnis-Tipps, Campingausrüstung und die Nutzung von Technologie als Teil der Campingerfahrung.
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