Kroatien ist aus vielen Gründen ein Traumland. Nicht nur die weißen Sandstrände, sondern auch die Kultur in den Städten quellen vor Charme fast über. Überall gibt es einsame Buchten und Inseln entlang der Adriaküste und natürlich könnt ihr auf zahlreichen Campingplätzen euer Wohnmobil abstellen und von dort aus zu Fuß, mit dem Rad oder dem Wohnmobil selbst die Landschaft und Natur erkunden. Findet einsame Strände, verwunschene Buchten und quirlige Städte, wie Rijeka, Pula oder Rovinj.
Wir haben euch in Versuchung geführt? Dann ist dieser Artikel perfekt für euch. Wir entführen euch nach Kroatien auf eine Campingtour durch das Traumland. Folgt uns an die Adriaküste, von der Anfahrt bis zur Heimkunft.
Kroatien ist schon lange ein beliebtes Reiseland für deutsche Urlauber. Vor allem viele Campingurlauber verbringen hier ihre schönsten Wochen im Jahr. Die Anreise ist zwar lang, vor allem aus Norddeutschland, doch ihr könnt einfach in den Alpen ein oder zwei Tage pausieren und euch ein Ziel in Österreich anschauen. Dann geht die Fahrt weiter durch Slowenien und vorbei am Save-Fluss, bis hin nach Zagreb. Die Stadt liegt weit im Norden von Kroatien. Sie ist auch die Endstelle des Nachtzuges, der über Stuttgart, Augsburg und München sowie Österreich und Slowenien in die kroatische Hauptstadt fährt. Solltet ihr also nicht mit dem Wohnmobil anreisen wollen und wollt eher eins vor Ort mieten, so nehmt Zagreb als Startpunkt eurer Rundreise. Die Fahrt findet entweder in einem Liegewagen oder einem Schlafwagen statt. Schaut ins Internet und informiert euch über die Preise des Nachtzuges für die Personenzahl, mit der ihr reist. Vor allem Familien mit Kindern kommen so auf ihre Kosten, denn vor allem bei kleineren Kindern werden lange Autofahrten oft zur Qual.
Wunderschönes Zagreb
Überschaubar und doch mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten gesegnet ist das schöne Zagreb. Es liegt mittlerweile am Fluss Save, der im Süden der Stadt fließt. Viele Jahre floss der Fluss im Umland, doch auch Zagreb wird größer und breitet sich aus. Südlich des Flusses liegt der Bundek Park mit seinem gleichnamigen künstlich aufgestauten See. Am breiten Steinstrand lässt sich besonders gut verweilen. Auch die Füße einmal bei den sonnigen Temperaturen des Sommers hineinzustecken, ist eine wahre Wohltat. Doch Zagreb hat noch viele andere Dinge zu bieten.
In der Altstadt verbindet eine Standseilbahn die Ober- und die Unterstadt. Hier fahren alte und neue Straßenbahnen und bringen die Einheimischen und die Urlauber von einem Stadtviertel ins nächste. Der ÖPNV in der Stadt ist so gut, dass ihr euer Wohnmobil außerhalb auf einem Platz stehen lassen könnt und mit Bussen und Bahnen eure Ziele erreicht. Oberhalb des Marktplatzes ist jeden Tag ein großer Obst- und Gemüsemarkt. Hier gibt es ebenfalls Souvenirs der Stadt und leckeren geräucherten Käse. Für Familien mit Kindern ist jedoch auch der Zoo auf einer Insel im Park ein beliebtes Ausflugsziel. Lasst euer Wohnmobil einfach auf dem Campingplatz stehen und genießt die luftige Fahrt mit den alten Straßenbahnen und Bussen, die Zagreb zu etwas ganz Besonderem machen.
Die Fahrt an die Adria
Nun geht es weiter hinunter an die schöne Adria. Gerade die Gegend um Rijeka ist sehr sehenswert. Entweder ihr fahrt über die schnellere Autobahn und zahlt die Maut oder ihr fahrt quer durch das Gebirge, doch dafür könnt ihr noch einmal 2 Stunden drauf rechnen. In den meisten Ortschaften gilt ein Tempolimit von 50 und die Straßen sind sehr kurvig. Oft überholen euch sogar Motorradfahrer. Ihr müsst euch entscheiden, welche Route ihr an die Küste nehmen wollt. Rijeka ist die größte Stadt der Region und liegt majestätisch an einer Bucht. In der Innenstadt könnt ihr verweilen, aber auch einfach weiterfahren zur Insel Krk. Hier ist es ruhig und idyllisch. Die Hauptorte der Insel sind die kleine Inselhauptstadt, die eher beschaulich ist und den gleichen Namen wie die Insel trägt, aber auch das Bergdorf Vrbnik mit der engsten Gasse der Welt. Gerade mal 40 Zentimeter ist sie breit. Schaut euch auch die anderen engen Gassen an, die das Bergdorf prägen, sowie die Kirche. In kleinen Lokalen wird Wein ausgeschenkt und in der starken Mittagssonne könnt ihr euch hier eine Abkühlung gönnen.
Im Juli und August ist es in Kroatien sehr heiß. Solltet ihr also eine Rundreise planen und verschiedene Städte und Sehenswürdigkeiten anschauen wollen, dann entscheidet euch lieber für eine andere Reisezeit, wie Oktober oder April, in den Oster- oder Herbstferien. Im Sommer geht das Thermometer oft bis 40 Grad hoch und in der Mittagshitze ist es meist unangenehm, durch Städte wie Rijeka, Rovinj oder Pula zu schlendern.
Insel Krk und ihre Sehenswürdigkeiten
Neben zahlreichen Bootstouren, die an der Küste gebucht werden können, könnt ihr auch selbst mit dem Wohnmobil die Insel Krk erkunden. Es gibt zahlreiche schöne Campingplätze, aber auch einige ruhige Orte auf der Insel. Besonders schön ist die Hauptstadt Krk mit ihren Spielplätzen, der urigen Altstadt, die vor allem in der Abenddämmerung besonders reizvoll erscheint und der große Hafen mit den zahlreichen prunkvollen Yachten. Hier gibt es tonnenweise urige Lokale, in denen typische kroatische Speisen angeboten werden.
Baska ist ein kleiner Ort an der Südküste von Krk. Hier befindet sich am Ende des Ortes das Bunculuka Camping Resort, mit einem atemberaubenden Blick auf die zerklüfteten Felsen, sowie die kleine Insel Prvic, die an der Küste von Krk liegt. Der Campingplatz verfügt über einen eigenen Sandstrand mit Sonnenschirmen und zahlreichen schattigen Stellplätzen. Gerade im Sommer ist es wichtig, sein Wohnmobil in den Schatten zu parken, denn sonst wird es tagsüber schnell unangenehm warm. Wenn ihr vom Campingplatz aus einige Minuten die Straße hinablauft, dann kommt ihr direkt am großen Hafen raus. Hier gibt es zahlreiche kleine Shops und Lokale, aber auch wunderschöne schattige Orte mit Bänken zum Verweilen. Holt einfach euer Buch raus und genießt den Moment.
Hoch oben auf dem Berg thronend befindet sich eine Wallfahrtskirche mit einem kleinen Friedhof. Hierher könnt ihr wandern, denn die engen Straßen sind für ein Wohnmobil nicht gut geeignet. Einen gigantischen Ausblick habt ihr jedoch hier oben auf alle Fälle. Denn ihr seht nicht nur Basko mit seiner Kirche am Fuße des Berges, sondern auch das gigantische Gebirge, das die Insel prägt. Kroatien ist ein sehr sauberes Land. Das seht ihr vor allem, wenn ihr mit dem U-Boot Nemo vom Hafen Malinska eine Runde dreht. Im seichten Wasser vor der Küste seht ihr kleine und große Fische an einem Riff. Die Fahrt dauert 50 Minuten und führt in verwunschene Buchten jenseits der Touristenrouten. Im Boot habt ihr die Möglichkeiten aus Glasscheiben unter der Wasseroberfläche die Welt des Wassers genau kennenzulernen. Große und kleine Kinder haben Spaß an solch einer Fahrt.
Eure Route geht quer über die Insel, durch Orte, die als Geheimtipp gelten. Wenn die Mittagssonne wieder einmal erbarmungslos brennt, dann macht einen Abstecher in die Biserujka špilja, eine Tropfsteinhöhle, in der konstant 15 Grad herrschen. Taucht in eine völlig andere Welt ein und findet am Eingang das Skelett eines Bären. Auf dem Weg zur Höhle befindet sich auch ein wunderschöner kleiner Sandstrand. Hier stehen zahlreiche Bäume, sodass ihr euch leicht in den Schatten setzen könnt. Das Wohnmobil könnt ihr einfach vorn auf dem Parkplatz direkt an der Straße stehen lassen. Wenn ihr jedoch nur einen Sprinter habt, den könnt ihr bis ans Meer fahren. Der Strand ist, wie in Kroatien öfters, mit Steinen belegt, doch kaum seid ihr einige Meter ins Wasser gewatet, so gibt es einen sandigen Untergrund und ihr könnt das salzige Wasser genießen.
Wunderschöne Küste um Rijeka
Von Krk fahrt ihr langsam wieder nach Norden, zur Stadt Rijeka und macht dort einen kurzen Abstecher. Sucht euch einen günstigen Parkplatz am Stadtrand und parkt euer Wohnmobil dort, denn auch in Rijeka könnt ihr sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Ein Geheimtipp etwas oberhalb der Stadt ist das Kastell von Trsat. Von hier aus habt ihr einen einzigartigen Blick zum Meer und hinüber zu den Inseln Krk und Cres. Cres ist eher ländlich und hat nur kleine Städte, Krk dagegen ist enger besiedelt und touristisch geprägt.
Direkt gegenüber des Kastells befindet sich die Basilika Unserer Lieben Frau von Trsat mit ihrem Kreuzgang und den kleinen Kapellen. Maria Theresa und der Papst sind als Büsten im Kirchgarten zu bewundern. Hinter Rijeka wird die Küste gleich hinter den Stränden hügelig. Wir fahren durch das Ucka Gebirge mit seinen wunderschönen Bergen und Höhen. Etwas im Hinterland befinden sich kleine Dörfer, wie Zaluki, Permani und Klana. In den meisten Dörfern gibt es nur sehr enge Straßen, deshalb meidet diese mit dem Wohnmobil. Häufig sind die Wege dort sehr steil und zu enge Kurven könnten zum Problem für euer Gefährt werden. Auch Wendeplätze sind in den Dörfern selten.
Nehmt euch die Zeit und fahrt hinter Rijeka einfach mal ins Gebirge. Fuzine zum Beispiel ist ein kleiner Ort, um den es wunderbarer Campingmöglichkeiten gibt. Fuzine ist ein Ort mitten im Grünen, am See Bajer. Es gibt noch einige andere Seen in der Umgebung, an denen man campen kann, zum Beispiel mit Zlatko Camping oder Camp Lokve am Lokve See, am Ort Homer. Solltet ihr von hier weiter ins Gebirge fahren, dann seid vorsichtig, denn Google Maps hat eine Route für euch jenseits der Straßen. Hier könntet ihr mit eurem Wohnmobil ziemliche Probleme bekommen.
Fahrt nicht zu weit in den Nationalpark hinein. Im Herbst könnt ihr hier manchmal sogar Braunbären sehen. Im Sommer jedoch, wenn die Hitze dominiert, verstecken sich diese. Rundet den Tag mit einer Kutschfahrt durch Fuzine ab. Diese bringt euch ein Stück entlang des wunderbaren Sees. Hier gibt es auch einen Spielplatz für Kinder und eine Beach Bar!
Die Juwelen von Istrien
Entlang der Küste, auf der Route durch Rijeka und Opatija, befinden sich zahlreiche kleine und verträumte Buchten mit Felsen im Meer. Macht hier einen Stopp und genießt das badewannenwarme Wasser vor allem in den Sommermonaten. Die Strände in Kroatien sind alle mit tausenden von Steinen bestückt. Vor allem für kleinere Kinder gibt es hier jede Menge zu sammeln und zu entdecken.
Die Fahrt nach Istrien könnt ihr auf zwei Routen zurücklegen. Entweder quer durch das Ucka-Gebirge mit seinen wilden Gipfeln, den Wasserfällen, die jedoch häufig im Sommer ausgetrocknet sein können und den endlosen Ausblicken, oder aber entlang der Küste, mit konstantem Blick auf das angenehm warme Meer und die glitzernden Kiesstrände. Von Opatija geht es hier über Lovran und dann weiter über Plomin, wo ihr kurzzeitig an einem Fjord vorbeifahren müsst. Hoch oben findet die Straße ihren Weg über die Bucht und bietet einen großartigen Ausblick. Bald erreicht ihr Rabac und den nur 5 Kilometer entfernten Ort Labin, eine altertümliche Stadt, die hoch oben auf einem Berg thront. Mächtige Stadtmauern säumen den Ort und in den engen Gassen denkt ihr, ihr befindet euch im Mittelalter.
Istrien ist eine riesige Halbinsel. Hier könnt ihr Kultur kennenlernen, wunderschöne Landschaftsformen bestaunen und alte Städte kennenlernen. In Labin gibt es urige kleine Geschäfte, wunderschöne Restaurants mit einem Blick über die schöne Adriaküste und alte Bauwerke. Vom Kirchturm aus habt ihr tagsüber einen wunderbaren Blick über die Berge. Am Abend jedoch versinkt die Stadt in einem besonderen Glanz. Viele bunte Lichter werden angemacht und die Gassen sind urig und heimelig. Rabac dagegen ist ein einstiges Fischerdorf, in dem heute der Tourismus boomt. Im Hafen könnt ihr eine Bootsfahrt buchen und in den Restaurants gibt es jede Menge typisch kroatische Gerichte.
Istrien hat jedoch noch viel mehr zu bieten als die beiden Städte an der Ostküste. Rovinj und Pula an der Westküste zum Beispiel. Rovinj ist eine wunderbare und autofreie Stadt, mit engen Gassen, vielen kulinarischen Geschäften, die Trüffelöl, Olivenöl und andere Dinge aus der Region anbieten und zwei Häfen. Die Halbinsel ragt weit in die Adria hinein. Am hinteren Ende befindet sich eine Kirche mit einem Turm, von dem aus ihr eine wunderbare Aussicht habt. In Istrien gibt es wunderschöne Campingplätze. In der Nähe von Rovinj ist es möglich, einen idyllischen Platz unter Zypressen zu ergattern, aber auch bei Pula, Rabac oder im Norden kurz hinter Umag. Einen weiteren wunderschönen Campingplatz direkt am Meer findet ihr am Kap Premantura. Im Sommer kostet das Einfahren hier Gebühren, doch bis Mai ist es kostenlos. Der schönste Campingplatz in dieser Gegend ist die Arena Stupice Campsite. Hier gibt es nicht nur Wohnwagenstellplätze und Sanitäranlagen, sondern auch Mobilheime für die gesamte Familie.
Sloweniens Adriaküste im vollen Glanz
Wenn ihr genug Zeit in Istrien verbracht habt, führt euch die Reise wieder gen Norden. Bevor ihr sie beendet, solltet ihr unbedingt noch einen Stopp in den drei slowenischen Seebädern Piran, Portoroz und Izola machen. Alle drei sind etwas ganz Besonderes. Hier gibt es nicht so viele Touristen und auch das Gebirge erhebt sich nicht direkt hinter den Küstenorten. Die Landschaft steigt gemächlicher an. Izola befindet sich auf einer Halbinsel. Es gibt eine kleine Kirche mit einem Turm und einen langen Sandstrand, an dem ihr eintauchen könnt.
Auch Piran ist einzigartig. Hier darf kein Auto oder Wohnmobil einfahren. Ihr müsst es außerhalb entweder in einem Parkhaus oder auf einem anderen Parkplatz abstellen. Eine Möglichkeit wäre, dass ihr in Portoroz nächtigt, das Wohnmobil auf dem Campingplatz zurücklasst und nach Piran mit dem Linienbus fahrt. So spart ihr auch einige Parkgebühren und könnt die kleine Halbinsel mit ihrem hohen Glockenturm, den Klippen und den wunderschönen Steinstränden so richtig genießen. Schlendert durch die engen Gassen und lauft hinauf zur Kirche. Von hier aus gibt es einen wunderbaren Blick über die Buchten der Adria. Das Wasser ist besonders blau und ihr könnt bis auf den Meeresgrund sehen. Portogroz dagegen ist moderner als Piran. Camping Trobenta in Oblak liegt direkt zwischen den beiden Seebädern Portoroz und Piran an einer Hauptstraße. Der Bernardin Plaža mit Hüpfburgen im Wasser liegt in der Nähe, aber auch der Weg nach Piran ist nicht weit. Weitere Campingplätze befinden sich im Hinterland.
Fazit
Auch wenn Kroatien nicht mehr so günstig ist wie vor einigen Jahren, so gibt es hier doch jede Menge zu entdecken und viele schöne Erinnerungen zu schaffen. Wir hoffen, dass unsere Tipps für Kroatien euch hier helfen können! Die Strände sind mit azurblauem Wasser bei den Gästen sehr beliebt und in den Nationalparks könnt ihr wilde Landschaften und wunderschöne Wasserfälle sehen. Plant auf alle Fälle einen Stopp in der ca. 180 Kilometer entfernten Hauptstadt Zagreb ein und an der Küste von Slowenien, denn auch diese beiden Highlights solltet ihr nicht verpassen. Genießt eure Reise mit dem Wohnmobil in das östliche Land.