Der englische Begriff „Survival“ bedeutet „Überleben“ und ist gleichzeitig der Name eines Trends, bei dem Outdoor-Enthusiasten mit möglichst einfachen Utensilien versuchen, in der Natur klarzukommen.
Dazuzählen zum Beispiel das Bauen eines Unterschlupfs, das Entfachen eines Feuers und Zubereiten von Nahrung. Kreativität ist gefragt, genauso wie der Umgang mit Situationen, die es im modernen Alltag so nicht gibt. Das Lösen dieser stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Außerdem kommt das Abenteuergefühl auf einem Survival-Trip ganz bestimmt nicht zu kurz, schließlich wird hierbei – anders als beim Zelten auf dem Campingplatz oder dem Wildcampen in Europa mit dem Wohnmobil – nicht alles vorausgeplant. Das verschafft einen besonderen Reiz.
Für solch einen Survival-Ausflug braucht es nicht viel, doch die wesentlichen Tools, die du dabei haben solltest, haben wir hier für dich aufgelistet.
Das Gute: Den Schwierigkeitsgrad für dein Abenteuer kannst du dir selbst wählen, indem du dich für modernere oder eher einfache Gegenstände entscheidest. So kannst du dich Stück für Stück an das Thema herantasten. Im Idealfall hast du bei den ersten Ausflügen einen Survival-Guide bei dir oder nimmst an einem Überlebenstraining teil.
1. Die Must-haves
Grob lässt sich sagen, dass die Grundbedürfnisse abgedeckt sein sollten, sprich: ein Dach über dem Kopf, Essen und Trinken sowie Wärme.
Als Unterschlupf eignen sich ein Zelt, Tarp oder Shelter. Tarps sind eine spezielle Form von Zelten, die besonders leicht und platzsparend ausfallen, da sie wie ein Segeltuch über den Boden gespannt werden und so nicht komplett vor Wetterbedingungen schützen. Der große Vorteil der Tarps liegt darin, dass sieim Rucksack im Gegensatz zu regulären Zelten nicht viel Platz wegnehmen. Shelter wiederum sind Hütten, die im Waldaus vorhandenen Ästen und anderem Naturmaterial gebaut werden und so als Notunterkünfte dienen. Wie das geht, wird bei Survival-Trainings beigebracht .Um bei Nacht vor dem kalten Boden geschützt zu sein, eignet sich in jedem Fall eine Plane oder Isomatte.
Wer mag, kann natürlich unter freiem Himmel schlafen. Wenn die Temperaturen eszulassen und kein Regen zu erwarten ist, reicht eine solche Plane oder Isomattein Kombination mit einem Schlafsack.
Als Proviant eignen sich trockene Nahrungsmittel wie Haferflocken oder Tütensuppen, die mit aufgekochtem Wasser gemixt werden. Das hat den Vorteil, dass unterwegs entdecktes Wasser gefiltert, gereinigt und so zum Zubereiten genutzt werden kann und die Pulver im Rucksack bis dahin platzsparend verstaut werden können. Gewürze, Dosennahrung, gut haltbare Lebensmittel wie Salami, Käse und Nüssen sind ebenso eine gute Wahl. Geeignet ist, was dir schmeckt, nicht viel Platz braucht und sich bei Hitze und Nässe gut hält.
An Equipment sind ein Messer, Besteck, ein Gaskocher mit Brennstoff und Geschirr essenziell, das du für die Zubereitung deiner Nahrung brauchst. Für Trinkwasser genügen eine stabile Flasche und ein Wasserfilter. Alternativ funktionieren eine oder mehrere Wasserflaschen als Vorrat oder eine gefüllte Trinkblase für den Rucksack.
Für Licht und Wärme solltest du etwas dabei haben, um Feuer zu entfachen. Dasgeht mit einem Zunderbeutel undder nötigen Erfahrung, Streichhölzern oder einem Feuerzeug. Hab am bestenMaterial dabei, das sich leicht entzünden lässt, um auf der sicheren Seite zusein.
Wenn dir dein kuscheliger Schlafsack als Wärmequelle genügt, ist Licht noch ein wichtiger Punkt auf der Packliste. Schließlich willst du nicht im Dunkeln nach deinen Utensilien suchen. Mit Karabinern lässt sich eine Campinglaterne gut an einem Ast in der Nähe befestigen – alternativ eignet sich eine klassische Taschen- oder Kopflampe. Batterien und Powerbank gilt es, hierbei nicht zu vergessen. Die Powerstation hört sich ebenfalls verlockend an ist für ein echtes Survial Abenteuer jedoch viel zu schwer.
Nun haben wir die wichtigsten Punkte geklärt. Dieser Packliste kannst du die beschriebenen und einige weitere nützliche Utensilien und Details entnehmen:
- Proviant
- Schlafsack, passend zum Gebiet
- Wasserdichter Packsack ("Drybag"),der den Schlafsack vor Nässe schützt
- Rucksack (50 l aufwärts)
- Zelt (Tarp) und Zeltunterlage, leichte Heringe
- Klappmesser/Taschenmesser
- Flasche (am besten aus Edelstahl, denn damit kann die Flasche samt Wasser erhitzt werden, ohne dass diese Schaden nimmt)
- Wasserfilter
- Feuerzeug oder Zunderbeutel mit Zündstahl und etwas Holz
- Besteck (z. B. Klappbesteck),Campinggeschirr, Topf, Tasse, Schneidbrett
- Kocher mit Brennstoff, verpackt in einem dichten Beutel, damit er nicht mit Nahrung in Berührung kommt oder nass wird
- Kleidung für verschiedene Wetterlagen und Tourenlängen
- Erste-Hilfe-Set: Pflaster, Pinzette, Mullbinden, Schere usw. als kleine Variante der Reiseapotheke
- Taschen- oder Kopflampe, Camping Laterne
- Karabiner (z. B. um Laternen an einem Ast zu befestigen)
Nun kommen weitere, nützliche Gegenstände, die du nach eigenem Ermessen dazunehmen kannst:
- (Klapp-) Säge und Axt
- Falt-Isomatte
- Kompass und Karte
- Naturseife und Stahlschwamm (zum Putzen von Ausrüstung und Kochgeschirr)
- Powerbank, z. B. solarbetrieben
- Kleines Geschirrtuch
2. Allgemeine Tipps
Unabhängig davon, wie lang deine Tour gehen soll, ist es ratsam, platzsparend zu packen und Gewicht zu sparen, damit dein Abenteuer nicht anstrengender als nötig wird. Außerdem lernst du dadurch, was du wirklich brauchst und worauf du verzichten kannst. Teste am besten immer wieder dein Equipment und passe es an deine Erfahrungen an.
Entscheide selbst, ob du moderne Ausrüstung – beispielsweise neuartige Camper Gadgets– dabei haben oder dich lieber auf klassische Gegenstände wie das Taschenmesser verlassen möchtest.
Wir empfehlen dir bei den ersten Touren am besten eine Survival-erfahrene Person dabei zuhaben oder nimm an einem Survival-Training teil, bei dem du innerhalb einer Gruppe die wesentlichen Fähigkeiten beigebracht bekommst. Dazu zählen unter anderem die Orientierung in Wald und Gelände, der Aufbau einer Notunterkunft sowie das Finden von Nahrung in der Natur.
3. Die Beweggründe für ein Survival-Erlebnis
Manche wollen ihre Bindung zur Natur wieder stärken, andere wollen ihre Fähigkeiten auf die Probe stellen, in der Wildnis zu überleben. Die Gründe, sich mit Survival zu beschäftigen, sind genauso vielfältig wie die Menschen selbst. In Zeiten von Corona, Konsumgesellschaft und Leistungsdruck stellt sich die Frage, was im Lebenessenziell ist. Die Antwort für viele: Wärme, Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Durch die Rückbesinnung auf diese Grundbedürfnisse finden mache in einer hektischen Welt wieder mehr zu sich selbst. Andere fühlen sich einfach wohl, wenn sie feststellen, dass sie in Krisenzeiten wissen, wie sie überleben können.
Man kann Survival als eine Art Gegentrend zu der heutigen Gesellschaft sehen, in der es alles gibt, was der Mensch braucht – und noch viel mehr. Im Falle eines Stromausfalls kann das System jedoch zusammenbrechen. Dieser Gedanke kann verunsichern. Survivaltrainings sind für manche die Antwort auf diese Angst.
So finden sich zahlreiche rationale und emotionale Beweggründe, die dazu führen, dass sich Menschen mit dem Thema „Survival“ beschäftigen. Auch der Trend des Minimalismus beispielsweise, bei dem es darum geht, möglichst wenige Dinge zu besitzen und einfach zu leben, geht entgegengesetzt zur Konsumgesellschaft. Dies sehen wir auch häufig bei Digital Nomaden oder unseren Lesern die sich für das Leben im Van entschieden haben.
Unser Fazit
Egal, weshalb du dich gerne draußen aufhältst. Mit der Packliste bist du bestens gewappnet, um dein Abenteuer zu starten. Such dir am besten weitere Quellen und nimm an einem Survival-Training teil, wenn das Gebiet für dich neu ist. Sammle Erfahrungen, passe deine Ausrüstung immer wieder an und lerne dazu– dann bist du auf dem besten Weg, ein Überlebensprofi zu werden und die Natur mit all ihren Facetten bewusst zu schätzen.