Montenegro – Kinderfreundlicher Geheimtipp für Camper
Wir müssen mit der Familie nicht immer nur an die selben Orte reisen. Wir nehmen euch mit nach Montenegro, wo ihr mit der ganzen Familie einen großartigen Campingurlaub erleben könnt!
Wieso soll es jedes Jahr Italien oder Spanien sein? Auch andere Länder Europas sind ein Highlight, gerade für die Familie, auch wenn sie nicht auf jedem Reisebüro-Poster sind. Montenegro ist solch ein Geheimtipp. Denn nicht nur Alleinreisende, sondern auch Familien mit Kindern können die wunderschönen Landschaften, die freundlichen Campingplatzbesitzer und die schönen weißen Sandstrände genießen. Das Wasser ist seicht und hat keine großen Wellen, da das Land in der Bucht der Adria liegt. Mit dem Camper habt ihr die besten Bedingungen für einen ruhigen und erholsamen Urlaub.
Wie kommt man mit dem Camper nach Montenegro?
Das kleine und unscheinbare Land Montenegro liegt im Südwesten des Balkans und die Anreise von Deutschland aus ist weit. Ihr fahrt erst einmal durch den Süden von Deutschland, passiert dann Österreich und Slowenien, Kroatien und ein Stück von Bosnien bevor ihr Montenegro erreicht. Ihr könnt alternativ auch mit dem Flugzeug anreisen und vor Ort ein Wohnmobil mieten, was vielleicht mehr Sinn macht, wenn man die Benzinkosten betrachtet. Wenn ihr euch für den kurzen Weg mit dem Flieger entscheidet, dann braucht ihr 2,5 Stunden und landet in Podgorica oder Tivat. Ihr könnt jedoch auch einen kürzeren Weg nehmen, in dem ihr bis zum italienischen Bari mit dem Wohnmobil fahrt und mit der Fähre übersetzt. Die Fahrt von Bari ins montenegrinische Bar dauert 11 Stunden.
Wunderschönes Montenegro für die ganze Familie
Montenegro ist für Familien mit Kindern immer noch ein absoluter Geheimtipp. Hier gibt es wunderschöne Sandstrände mit klarem und flachem Wasser, einzigartige Städte, wenig Müll, grüne Flächen und wilde Landschaften. Um genau zu sagen, alles, was ein Camperherz begehrt, wird hier geboten.
Es gibt zahlreiche Sandstrände entlang des Mittelmeeres, einer davon heißt Velika Plaza und ist der längste Strand der gesamten östlichen Adria mit mehr als 13 Kilometern Länge. Das Wasser ist hier sehr flach, was besonders mit Kindern, die noch nicht schwimmen können, großartig ist. Solltet ihr noch einen Campingplatz für die nächsten Tage suchen, dann checkt auf dem Campingplatz „Safari“ ein, der am mittleren Abschnitt des Strandes liegt. Die Stellplätze befinden sich hier unter schattigen Kiefern, was eine magische Atmosphäre bietet. Die Sonne lacht hier auch im Sommer und die Temperaturen der Adria steigen bis zu 24 Grad. Ihr werdet euch fühlen, wie in einer Badewanne, denn so klar und warm ist das Wasser hier in der Bucht.
Stari Bar – eine antike Ruinenstadt
Eine Reise in den Norden des Landes ist als Nächstes auf der Liste. Mit einigen Stopps könnt ihr es auf eurer Reise schnell bis in die Bucht von Kotor schaffen. Wenn ihr antike Städte und Lost Places liebt, dann schaut euch die Ruinenstadt Stari Bar an, die bereits im Jahre 1979 nach einem Erdbeben und verschiedenen Kämpfen komplett aufgegeben wurde. Heute stehen jedoch noch zahlreiche Häuser hier, sowie ein gut erhaltener Uhrenturm, der als Wahrzeichen, schon von weitem gen Himmel emporragt. In der Nähe wurde später die Hafenstadt Bar erbaut, die Stadt, in der die Fähre von Bari ankommt. Sie wird auch Novi Bar genannt, das „Neue Bar“.
Stari Bar liegt an einen Hang geschmiegt und erzählt über 2000 Jahre Geschichte. Zwischen den Ruinen gibt es wunderschöne Ausblicke auf die entfernte Küste und das azurblaue Meer, bei dem ihr bis auf den Grund schauen könnt. Besonders beliebt ist die felsige Küste, die den Landstrich prägt. Nachdem ihr Eintritt gezahlt habt, könnt ihr einem Rundweg folgen und zahlreiche schmale Gassen nutzen, die zu Moscheen und Kirchen führen. Auch ein osmanisches Aquädukt kann heute noch in der Stadt besucht werden und ist sehr gut erhalten.
Skutarisee – größter See des Balkans
Weiter geht die Fahrt zum gigantischen Skutarisee. Dieser liegt an der Grenze zu Albanien und ist der größte See der gesamten Balkanhalbinsel. Neben dem Gardasee ist er sogar der größte See Südeuropas. Bei tollem Wetter könnt ihr mit der gesamten Familie hier einen Badestopp einlegen. Es gibt zahlreiche Spielplätze und schattige Orte zum Ausspannen. Im Norden befindet sich ein Naturpark mit zahlreichen Vögeln und Wassertieren. Hier gelangt ihr über eine Brücke an einer Engstelle des Sees vorbei, der im Norden schon ziemlich vermoost und mit Algen bedeckt ist. Es werden Bootstouren über den See angeboten, die für die ganze Familie ein Highlight sind. Man fühlt sich wie in Asien oder am Amazonas, mehr Regenwald als Europa.
Nationalpark Lovcen – bewegende Geschichte und unberührte Natur
Besonders schön ist ein Ausflug in den Nationalpark Lovcen, der sich hoch oben in den Bergen befindet. Wie schon erwähnt, hat Montenegro zahlreiche Kontraste und dementsprechend könnt ihr auf 1660 Metern Höhe, in einer der schönsten Gegenden des Landes, das eher makabre Grab des montenegrinischen Fürsten, sowie des Dichters Petar Njegos besuchen. Es gibt einen steilen Tunnel zum Mausoleum, der nur zu Fuß zu erreichen ist. Wenn ihr oben angekommen seid, dann schaut einfach über die Berge und genießt es, halb Montenegro überblicken zu können. Von hier aus könnt ihr einen ersten Blick auf die Bucht von Kotor werden, welches das Endziel eurer Reise sein wird.
Auf der anderen Seite des Panoramablicks befindet sich der Skadar-See und die Grenze zu Albanien. Verteilt die verschiedenen Ausflüge auf unterschiedliche Tage und lasst euch viel Zeit mit eurer Familie, das Land und seine Vorzüge zu entdecken. Nehmt euch auch Zeit, mit den Kindern Spielplätze zu besuchen, die von den ganzen Sehenswürdigkeiten sonst schnell gelangweilt werden. Am See zum Beispiel gibt es zahlreiche wunderschöne Campingplätze für eine kleine Auszeit. Camp Virpazar liegt mitten in der Natur und hat einen wunderschönen Blick auf die Berge. Hier könnt ihr im Schatten der Bäume euren Camper aufschlagen. Auch Camping Dodosi ist eng mit dem See verbunden und lädt zum Verweilen ein.
Bucht von Kotor als Abschluss einer Montenegro Reise
Wenn ihr all diese Highlights mit eurem Camper angeschaut habt, dann gelangt ihr in die Bucht von Kontor. Die Straße dorthin führt über zahlreiche Serpentinen und durch Haarnadelkurven, die einen wunderschönen Blick auf das Meer erlauben. Vorsicht aber vor Motorradfahrerin, die brausen hier oft mit rasanten Geschwindigkeiten durch die Kurven.
Abends erstrahlt das Meer in einem einzigartigen Glanz, wenn die Sonne sich darin spiegelt und untergeht. Um den Campingplatz Todorovic zu erreichen, müsst ihr die Bucht mit der Fähre überqueren. Der Platz liegt in der Nähe des Örtchens Kostanjica. Dort legt auch die Fähre an. Ihr könnt einchecken und euch einen wunderschönen schattigen Platz unter einem der großen Bäume suchen. Es gibt auch Feigenbäume auf dem Campingplatz, in deren Schatten ihr verweilen könnt. Fühlt euch auch auf eurer letzten Etappe der Montenegro-Reise wie zu Hause.
Unterhalb des Platzes gibt es einen Anleger, wo ihr direkt ins kühle Nass springen könnt. Der familienfreundliche Campingplatz hat zwar nur notdürftige Sanitäranlagen, doch eigentlich könnt ihr gleich am Morgen ein kaltes Bad in der schönen Bucht nehmen. Der Ort Kotor ist ebenfalls einen Besuch wert. Solltet ihr die Serpentinenstraße nicht noch einmal mit dem Camper zurücklegen wollen, dann könnt ihr den Bus nehmen, dieser fährt täglich, auch am Sonntag mehrmals. Die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde und schon steht ihr mitten in den Altstadtgässchen der kleinen Stadt. Auch die Fahrt entlang der gesamten Bucht und die Ausblicke sind ein Erlebnis für sich.
Busfahren ist in Montenegro, genau wie in Kroatien und Albanien, nicht teuer. Die Strände entlang der Bucht sind eher felsig, Sandstrandfreunde sollten dahingehend lieber ihren Aufenthalt in Budva oder Ulcinj verlängern. Denn allein das kleine Budva hat 17 Sandstrände zu bieten. Direkt am Fluss gibt es auch leckere Lokale. Ebenfalls gibt es hier ein- oder mehrtägige Wandertouren, sowie Überlebenstraining entlang des Tara-Flusses, des zweitgrößten Canyons der Welt. Die Landschaft ist unberührt und einzigartig, hier lohnt es sich auf alle Fälle einen Abstecher zu machen. Schaut mit der ganzen Familie in die wilden Wassermassen, die an euch vorbeiziehen und genießt einen Ausflug auf einem Rafting Boot für einen ganz besonderen Abschluss für euren Campingurlaub in Montenegro. Nun wird es Zeit, das Wohnmobil wieder anzulassen und euch auf den Heimweg zu machen. Entweder im Flugzeug, mit der Fähre über Bar oder Bari, oder aber quer durch halb Europa, wie auf der Hinfahrt.
Fazit
Montenegro ist als Geheimtipp für Familien mit Kindern immer eine Reise wert. Hier gibt es alles, was das Camperherz begehrt: Vielseitige Landschaftsformen, wunderschöne kleine und größere Städte, aber auch Strände, die das Herz höher schlagen lassen. Probiert doch mal etwas ganz anderes aus! Zumindest eure Kinder werden eine einzigartige Erinnerung davontragen.